107 Mothers überzeugt beim 31. FilmFestival Cottbus

107 Mothers überzeugt beim 31. FilmFestival Cottbus
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Das 31. FilmFestival nähert sich dem Ende und feierte mit der Preisverleihung das große Kinofinale des osteuropäischen Films in Cottbus. Nach einem Jahr physischer Pause wurde traditionell in der ersten Novemberwoche ein hochqualitatives Programm bestehend aus 170 Filmen in sieben Spielstätten und auf zehn Leinwänden gezeigt. Der Hauptpreis für den besten Film geht an 107 MOTHERS von Peter Kerekes. Jan P. Matuszyński ergattert mit seiner akribischen Politanalyse LEAVE NO TRACES den Spezialpreis für die beste Regie. Die authentische Darstellung eines sich opfernden Vaters verschafft Levan Tediashvilis in BRIGHTON 4th von Levan Koguashvili den Preis für eine herausragende darstellerische Einzelleistung und beschließt somit den Wettbewerb Spielfilm. TECHNO, MAMA von Saulius Baradinskas ist eine Tour-de-Force visueller Energie und entscheidet den Hauptpreis des Wettbewerb Kurzfilm für sich. Die Gesellschaftskritik COMRADE POLICEMAN von Assel Aushakimova zeigt die Grenzen und Konsequenzen von Pressefreiheit und Systemanbiederung und gewinnt den Spezialpreis unter den Kurzfilmen. Die Coming-of-Age Geschichte YOUTH TOPIA von Dennis Stormer und Marisa Meier gewann den U18 Wettbewerb Jugendfilm. Der Eröffnungsfilm und Gewinner des „Cottbus ins Kino“-Preis, ABTEIL Nr. 6, von Juho Kuosmanen, räumt auch bei den Kinoenthusiasten ab und gewann den Publikumspreis.

Neben vier Lubinas vergab das FFC Preise im Gesamtwert von fast 70.000 EUR. Trotz der behördlichen Vorgaben und damit einhergehenden Kapazitätseinschränkungen durfte das FFC mehr als 10.000 Filmbegeisterte in den Kinos willkommen heißen.

„Wir sind sehr glücklich, dass das 31. FFC nach einem Jahr analoger Pause wieder als Ort der Begegnungen und Gespräche stattfinden konnte - in Kinos, auf den Straßen und Plätzen, in Cafés und Bars. Die Besucherresonanz beweist, dass das FilmFestival Cottbus auch unter Corona-Bedingungen ein etablierter kultureller Leuchtturm in der Lausitz ist“, sagt Andreas Stein, Geschäftsführer des Veranstalters pool production GmbH. „Wir danken unseren Filmschaffenden, den Mitgliedern unserer Jurys und natürlich unserem Publikum für zahlreiche wunderbare Momente und Erlebnisse in den vergangenen Tagen und freuen uns bereits jetzt auf November 2022.“

+++ Veranstaltungstipp: +++

Sonntag, 7. November
Publikumsliebling: Abteil Nr. 6, Altes Stadthaus, 20:00 Uhr
Weltpremiere: Polizeiruf 110: Hermann, Weltspiegel, 20:00 Uhr

 

Wettbewerb Spielfilm

Hauptpreis für den besten Film – Von der Sehnsucht nach Trost

Der diesjährige Gewinner des Hauptpreises verbindet wahre Begebenheiten und Fiktion in einem Frauengefängnis. „CENZORKA | 107 MOTHERS von Peter Kerekes entführt in eine einzigartige Welt, die den meisten Menschen verborgen bleibt. Die internationale Festivaljury ist von Peter Kerekes Werk überzeugt. Der hochemotionale Film schöpft aus dem Reichtum wahrer Begebenheiten und verwandelt diese gekonnt in eine fiktive Handlung.“

Der Hauptpreis, dotiert mit 25.000 EUR, wird von der Gesellschaft zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten (GWFF) gestiftet. Die internationale Festivaljury des 31. FFC setzt sich aus Kateryna Gornostai (UA), Ivan Tverdovskiy (RU), Umut Karadağ (TR), Olmo Omerzu (CZ) und Ania Wasniewska (PL) zusammen.


Spezialpreis für die beste Regie – akribisch und unspektakulär

ŻEBY NIE BYŁO ŚLADÓW| LEAVE NO TRACES ist ein schonungsloses Werk, das Machtverhältnisse und die Gewalt der Lüge auf eine akribische und unspektakuläre Art aufdeckt. „Dem Regisseur ist es gelungen, einen komplexen Moment der Vergangenheit zu rekonstruieren, der trotz der scheinbar demokratischen Welt von heute noch nachhallt. Auf sehr behutsame Weise schildert er intime Träume auf politischer Ebene“, erläutert die Jury. So entscheidet Jan P. Matuszyński den Spezialpreis für die beste Regie für sich.

Der Spezialpreis wird vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) gestiftet und ist mit 7.500 EUR dotiert.


Preis für eine herausragende darstellerische Einzelleistung – Vaterliebe und Tod

„Levan Tediashvilis Darstellung eines Vaters, der sein Leben opfert, um seinen Sohn zu retten, ist fesselnd. Minimalistisches Schauspiel ist mehr als genug, um die inneren Schritte seiner tödlichen Entscheidung zu zeigen. Die Authentizität der Darstellung weckt Emotionen, die den Zuschauer nicht mehr loslassen,“ resümiert die internationale Festivaljury. Diese überzeugende Leistung Tediashvilis im Film BRIGHTON 4th vom Regisseur Levan Koguashvili bringt ihm den Preis für eine herausragende darstellerische Einzelleistung ein.

Der Preis wird gestiftet von der Sparkasse Spree-Neiße und ist mit 5.000 EUR dotiert.

 

Wettbewerb Kurzfilm

Hauptpreis – Interpretationsspielräume in filmischer Form

„Eine Tour-de-Force visueller Energie, die von der Leinwand schreit. Eine Familie, die von verborgenen Strömungen unter der Oberfläche zerrissen wird“, begründet die Kurzfilmjury, bestehend aus Emilia Mazik (NL), Amos Geva (DE), Dāvis Sīmanis (LV) und vergibt an TECHNO, MAMA von Saulius Baradinskas den Hauptpreis.

Der Hauptpreis, dotiert mit 2.500 EUR, wird von der Druckzone aus Cottbus gestiftet.


Spezialpreis – Pressefreiheit und Systemanbiederung

COMRADE POLICEMAN ist so einfach und doch so beeindruckend. Mit wenig Aufwand werden Grenzen und Konsequenzen von freier Rede und Unterwürfigkeit dokumentiert.

Der Spezialpreis wird von Tiede+ gestiftet und ist mit 1.500 EUR dotiert.

 

Wettbewerb Jugendfilm

Preis Hauptpreis – Stereotype und Klimawandel

Mit atemberaubenden Bildern, ästhetisch ansprechend und kreativ zugleich zieht YOUTH TOPIA das Publikum in seinen Bann. In einer einzigartigen dystopischen Welt, welche parallelen zu dem tatsächlichen Zeitgeschehen hat und sich mit Themen wie Stereotypen, Gleichberechtigung und dem Klimawandel auseinandersetzt, wird das Erwachsenwerden zur Zerreißprobe und gewann Paulina Szczeszek (PL), Albert Jasínski (PL), Sabrina Peliskova (CZ), Radek Zajicek (CZ) und Alma Schüttenhelm (DE) aus der U18 Jury für sich.

Der Hauptpreis des Wettbewerb Jugendfilm ist mit 5.000 EUR dotiert und wird von der Stadt Cottbus gestiftet.

 

DIALOG-Preis für die Verständigung zwischen den Kulturen | DIALOGUE Prize for Intercultural Communication

3.000 EUR gestiftet von | donated by Goethe Institut
ZGJOI | HIVE | HIVE
Blerta Basholli
KO/CH/MK/AL 2021

 

Preis für den besten Debütfilm | Prize for Best Debut Film

3.000 EUR gestiftet von | donated by Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg and Filmuniversity Babelsberg "Konrad Wolf"
SARDUNY | GERANIUM | GERANIUM
Çağil Bocut
TR/DE 2021

 

FIPRESCI-Preis | FIPRESCI Prize

von der | of the Féderation Internationale de la Presse Cinématographique 

BRIGHTON 4th | BRIGHTON 4th | BRIGHTON 4th
Levan Koguashvili
GE/RU/BG/MC/US 2021

 

Preis der Ökumenischen Jury | Prize of the Ecumenical Jury

von | of SIGNIS und INTERFILM
BRIGHTON 4th | BRIGHTON 4th | BRIGHTON 4th
Levan Koguashvili
GE/RU/BG/MC/US 2021

 

Publikumspreis | Audience Award

3.000 EUR gestiftet von | donated by der Lausitzer Rundschau
Hytti nro 6 | Abteil Nr. 6 | Compartment No. 6
Juho Kuosmanen
FI/DE/EE/RU 2021

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