PM#3 Wettbewerbe des FFC

Pressemitteilung Cottbus
23. Oktober

Die Wettbewerbe des 33. FilmFestival Cottbus im Überblick

Das 33. FilmFestival Cottbus zieht vom 7. bis 12. November wieder nationale und internationale Gäste in die Lausitzmetropole, die dann in ihrer satten Festival-Farbe Blau erstrahlt. Im Wettbewerb Spielfilm konkurrieren zwölf Filme aus 19 (Ko)Produktionsländern um den mit 25.000 Euro dotieren Hauptpreis, gestiftet von der Gesellschaft zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten (GWFF), den Spezialpreis für die beste Regie (7.500 Euro, Rundfunk Berlin-Brandenburg) und den Preis für eine herausragende darstellerische Einzelleistung (5.000 Euro, Sparkasse Spree-Neiße) mitsamt der begehrten Preisskulptur LUBINA (sorbisch: die Liebreizende). Elf dieser Filme feiern beim FFC ihre Deutschlandpremiere.

Vergeben werden diese Preise von der Internationalen Festivaljury, die in diesem Jahr aus Nana Janelidze, Regisseurin und Drehbuchautorin aus Georgien, Avelina Prat, spanische Autorin und Regisseurin, Schauspielstar Rauand Taleb und Gregorz Stępniak, dem künstlerischen Leiter des polnischen Mastercard OFF CAMERA International Festival of Independent Cinema besteht.

„Der Wettbewerb ist in diesem Jahr so vielfältig wie noch nie“, sagt Programmdirektor Bernd Buder und ergänzt: „Wir zeigen Filme vom Polit-Thriller LIBERTATE (Tudor Giurgiu, RO/HU 2023), der auf wahren Begebenheiten beruhend die Ereignisse während des Sturzes des Ceauşescus Regimes in Timișoara nachzeichnet– bis zur Kung Fu-Komödie THE INVISIBLE FIGHT (Rainer Sarnet EE/GR/LV/FI 2023), indem fliegende Mönche das Leben eines Heavy Metal – Fans ganz schön durcheinander wirbeln.“

In  PATIENT #1 reflektiert Regisseur Rezo Gigineishvili am Beispiel eines siechen sowjetischen Polit-Funktionärs ein politisches System, dass ihre Symbolfiguren künstlich am Leben halten muss, um selber zu überleben. Ein Film, der durchaus Parallelen zur derzeitigen Weltlage ziehen lässt.

Auf unterschiedlichste Art und Weise interpretieren, zeigen und verstehen gleiche mehrere Wettbewerbsbeiträge das Thema Liebe, gepaart mit Gesellschaftskritik: BLACKBIRD BLACKBIRD BLACKBERRY (Elene Naveriani, GE/CH 2023 erzählt die Geschichte einer Frau Ende 40, die zwischen der Magie einer romantischen Begegnung und dem unbedingten Willen zur Unabhängigkeit steckt. COLD AS MARBLE (Asif Rustamov, AZ/FR 2022) ist eine etwas andere Dreiecksgeschichte rund um einen verkappten Künstler, ein sarkastischer Film über eine Gesellschaft, die nur den Erfolg und die Macht würdigt. Um vermeintliche Liebe dreht es sich auch in FOREVER-FOREVER (Anna Buryachkova, UA/NL 2023), eine fesselnde Hommage an die Generation der postsowjetischen „90er Jahre-Kids“ und ein Film über das Erwachsenwerden in einer Ukraine, die so anders ist als die heutige. LIGHT LIGHT LIGHT (Inari Niemi, FI 2023) erzählt auf berührende Weise die Liebesgeschichte der Teenagerinnen Mariia und Mimi, die aufgrund der Herkunft der Liebenden aus unterschiedlichen sozialen Schichten zum Scheitern verurteilt ist.

In WHERE THE ROAD LEADS (Nina Ognjanović, RS 2022) kommt mit dem Auftauchen eines Fremden Verwirrung in das geregelte Leben eines kleinen Dorfes – die Einwohner beäugen jedes Anzeichen von Andersartigkeit argwöhnisch.

IMAGO (Olga Chajdas, PL/NL/CZ 2023), beruht auf der wahren Geschichte von Ela Góra, einem Star der Punk-Underground-Bühnen im Polen der späten 1980er-Jahre: unpolitisch-politischer Protest in bewegten Zeiten, erzählt aus feministischer Perspektive.

THREE THOUSAND NUMBERED PIECES (Ádám Császi, HU 2022) reflektiert die unterschiedlichen Schichten systemischen Rassismus und Antiziganismus – zwischen plumpem Vorurteil und vermeintlich aufgeklärtem Kulturbetrieb. Ein Wutschrei, der auf dem Theaterstück „Gypsy Hungarian“ basiert, das von den Mitgliedern einer Rom*nja-Theatergruppe geschrieben wurde, die gegen Diskriminierung und Stigmatisierung ihres Volkes kämpft.

Pandemische Situationen kommen in zwei Wettbewerbsfilmen auf die Leinwand: APOKAWIXA (Xawery Żuławski, PL 2022) ist eine ekstatische Mischung aus Zombie-Film und Öko-Thriller: Ein Neureichensohn feiert eine wilde Post-Corona-Party, bei der alle badenden Partygänger zu Zombies werden, denn Papa macht seine Millionen mit der Verklappung von Giftstoffen im Meer. In dem nordmazedonischen Fantasyfilm M (Vardan Tozija, NMK/HR/XK/FR/LU 2023) sind die Menschen nach einer Pandemie zu Zombies geworden, der achtjährige Marko muss sich, gemeinsam mit seinem am Down-Syndrom leidenden besten Freund, in einer zum Lost Place gewordenen Welt zurechtfinden. Im Wettbewerb Kurzfilm konkurrieren in diesem Jahr zwölf Filme um den mit 2.500 Euro von der Druckzone dotierten Hauptpreis und den Spezialpreis für die beste Regie, der in Höhe von 1.500 Euro von Tiede+ vergeben wird.

Mit dabei ist AS IT WAS, ein Film von Anastasia Solonevych (PL/UA 2022) und Damian Kocur, der beim FFC 2022 für BREAD AND SALT den Spezialpreis für die beste Regie gewonnen hat. AS IT WAS zeigt den Versuch eines Alltagslebens inmitten des Krieges in Kyjiw. PRISHTINA (Trendeline Halili, XK 2022) und THE REAL TRUTH ABOUT THE FIGHT (Andrea Slaviček, HR/ES 2023) erzählen von den Herausforderungen der Pubertät, NIGHT STOP  (Khadar Ayderus Ahmed, FI 2022) verlegt Twin-Peaks-Horror in die finnische Provinz und CHILD’S PLAY (Silver Õunz, EE 2023) zeigt mit einer ordentlichen Portion schwarzem Humor, wie ein Wochenende auf dem Lande aus dem Ruder läuft.

Die Jury des Wettbewerb Kurzfilm besteht aus der kasachischen Produzentin Yuliya Kim, der Development Producerin Franziska Gärtner aus Berlin und dem Potsdamer Schauspieler Thomas Drechsel, bekannt aus der TV-Serie „Gute Zeiten Schlechte Zeiten“.

Im U18 Wettbewerb Jugendfilm sind in diesem Jahr neun Filme vertreten, die sich alle Hoffnungen auf den mit 5.000 Euro - von der Stadt Cottbus - dotierten Preis für den besten Jugendfilm machen dürfen. Die Filme zeigen Rebellion und Melancholie der jungen Wilden, die ihre Fragen an die Elterngeneration mit Nachdruck und Härte stellen: sensible Außenseiter und hartgesottene Aussteigerinnen zwischen Endzeitanklängen und Kriegstraumata, echter Liebe und der Suche danach.

WUT AUF KUBA (Naira Kavero Orihuel, DE 2022) wurde in Cottbus gedreht und ist ein unkonventionelles Roadmovie über eine sehr junge alleinerziehende Mutter auf der Suche nach Abenteuer und der ganz großen Freiheit. BROYS (Marcin Filipowicz, PL 2022) zeigt die Sinnsuche der Skateboard-Brüder im stylishen Schwarzweiß-Hipster-Look. In BRUTAL HEAT (Albert Hospodářský, CZ/SK 2023) rast ein Stück von der Sonne auf die Erde zu. Ob und wann es auf dem Planeten aufschlägt ist unklar, die Hitze ist allerdings schon zu spüren und die Menschen fangen an, sehr seltsam miteinander umzugehen. Feinfühlig inszenierte Coming-of-Age-Filme sind EXCURSION (Una Gunjak, BA/HR/RS/FR/NO 2023), SUMMER ENDS SOON (Yana Skopina, KZ/RU 2022) und SWEET SORROW (Kosta Đorđević, RS 2022).

DYAD (Yana Titova, BG 2023) ist ein schonungsloser Schulhof-Schocker aus Bulgarien, in dem ein junges Mädchen zu krassen Mitteln greift, um eigentlich nur eins zu bekommen: die Liebe ihrer Mutter.

In ROLE MODEL (Nejc Gazvoda, SI/CZ/IT/RS 2023) ist die Pandemie ein Thema und Mobbing ein anderes, beides zusammen gipfelt in einer dysfunktionalen Mutter-Sohn-Beziehung. Um eine Vater-Tochter-Beziehung geht es dagegen in THE DREAM IS GONE (Maria Batova, RU 2021). Alyona will ihren Erzeuger kennenlernen und trifft dabei auf einen Mann, der ein schwer traumatisierter Kriegsveteran ist.



Filmlisten und weitere Informationen zu den einzelnen Sektionen erhalten Sie auf Nachfrage. Im Pressebereich auf unserer Webseite finden Sie außerdem Filmstills und weiteres Bildmaterial. Akkreditierungen für die Festivalwoche sind online möglich und für berichterstattende Presse kostenfrei. Das komplette Programm finden Sie ebenfalls ab sofort auf der Webseite sowie das Festivalmagazin mit näheren Informationen zu jedem einzelnen Film und allen Festivalsektionen. Für Nachfragen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung. Das FilmFestival Cottbus wird maßgeblich gefördert vom Medienboard Berlin-Brandenburg und der Stadt Cottbus sowie dem Media-Programm der Europäischen Union.

 

 

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