PM 5 Gewinner des 33. FFC

Die Preisträger des 33. FilmFestival Cottbus Pressemitteilung Cottbus, 11.11.2023 

Regisseurin Anna Buryachkova darf sich über den Hauptpreis des 33. FilmFestival Cottbus freuen. Damit wird die ukrainisch-niederländische Produktion FOREVER-FOREVER mit dem mit 25.000 EUR dotierten Preis ausgezeichnet. Der Film gibt einen seltenen Einblick in die komplexe Gefühlswelt des Erwachsenwerdens der postsowjetischen „90er Jahre Kids“ in Kyjiw. FOREVER-FOREVER überzeugt die Internationale Festivaljury und gewinnt den Hauptpreis, "für eine fesselnde Coming-of-age-Geschichte, die die Wirren des Ostblocks der 90er Jahre auf eine authentische, bewegende und gut konstruierte Weise zeigt."

Gestiftet wird der Hauptpreis für den besten Spielfilm seit inzwischen mehr als zwei Jahrzehnten von der Gesellschaft zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten (GWFF).

Den Spezialpreis für die beste Regie, gestiftet vom Rundfunk Berlin Brandenburg, dotiert mit 7.500 EUR, erhält Rezo Gigineishvili für PATIENT #1. Er reflektiert am Beispiel eines siechenden sowjetischen Polit-Funktionärs ein politisches System, dass ihre Symbolfiguren künstlich am Leben halten muss, um selber zu überleben. „Der Regisseur schafft eine komplizierte, vielschichtige Metapher der scheinbar alten Zeiten, die sich leider immer noch sehr wahr und relevant anfühlt, während er ein wunderbares Ensemble von Darstellern meisterhaft orchestriert", begründet die Jury diese Entscheidung.

Eka Chavleishvili freut sich über den mit 5.000 EUR dotierten Preis für eine herausragende darstellerische Einzelleistung. In BLACKBIRD BLACKBIRD BLACKBERRY überzeugt sie die Internationale Festivaljury, "mit der Gestaltung einer unvergesslichen Figur mit einer solchen Kraft, Größe und Tapferkeit, dass man einfach nicht die Augen von ihr lassen kann."

Alle drei Preisträgerinnen und Preisträger erhalten zum Preisgeld die begehrte gläserne Preisskulptur Lubina.

Der Hauptpreis des Wettbewerb Kurzfilm geht an den Film IT‘S ALL RIGHT von Anton Zhuk. Die belarussische Produktion ist ein intensiver Thriller. "Dieser Film ist in jeder Hinsicht stark ausgearbeitet. Er zeigt nur einen kleinen Moment im Leben, aber er hat so viele Schichten, die ein Schlachtfeld der menschlichen Seele eröffnen", begründet die Kurzfilmjury diese Entscheidung. Der Regisseur Nikola Stojanović gewinnt den Spezialpreis für seinen Film THE GHOSTS YOU DRAW ON MY BACK. Das serbisch-estnische Werk ist ein atmosphärisch dichtes Puzzle über Trauer und die unchronologische Zeitlichkeit der Erinnerung. "Wir waren beeindruckt, wie so viel Leben und Energie in einem Kurzfilm eingefangen werden kann", so die Begründung der Kurzfilmjury.

DYAD gewinnt den U18 Wettbewerb Jugendfilm. Die bulgarische Produktion von Yana Titova ist ein schonungsloser Schulhof-Schocker aus Bulgarien, in dem ein junges Mädchen zu krassen Mitteln greift, um eigentlich nur eins zu bekommen: die Liebe ihrer Mutter. "Der Film hat einen Plot, mit dem keiner von uns gerechnet hat, die Story hat uns mitgerissen und überzeugt. Ein super Film, der auf eine sehr gute Art verschiedene Problematiken wie Drogenkonsum, Abhängigkeit, aber auch Missbrauch und den Generationenkonflikt beschreibt", so die Begründung der Jury, die aus Schülerinnen und Schülern des Niedersorbischen Gymnasium Cottbus besteht.

Der Publikumspreis des 33. FFC geht an den Film CLARA von Sabin Dorohoi. Ein Film über eine junge Rumänin, die ihre Heimat und ihr Kind verlässt, um in Deutschland Geld zu verdienen - eine beispielhafte osteuropäische Biografie.

Die Beiträge der "Langen Nacht der kurzen Lausitzer | Dłujka noc krotkich łužyskich filmow | Dołha nóc krótkich łužiskich filmow", welche die Themen des sorbischen/wendischen Volkes aufgreifen und die sorbische Sprache einbeziehen, konkurrierten um den mit 1.500 EUR dotierten Preis der Stiftung für das sorbische Volk. Gekürt wird in diesem Jahr der Film „ANKLEIDEZIMMER – HOBLEKAŔNJE“ von Frauke Rahr. Der sorbische Nachwuchspreis, dotiert mit 1.000 EUR, geht an den Film „VOM SUCHEN UND FINDEN – PYTAŚ A NAMAKAŚ“ von Luka Golinski und Mira Dubian.

„Mit der inhaltlichen und künstlerischen Vielfalt dieses Jahrgangs hat das FilmFestival Cottbus einen Kontrapunkt zu den bedrückenden Tagesnachrichten aus aller Welt gesetzt. Das osteuropäische Kino reflektiert diese Herausforderungen auf vielschichtige Weise, schafft einen öffentlichen Raum, um gemeinsam zu reflektieren. Es bietet einen Ort, wo sich Filmschaffende austauschen können – darunter viele, die direkt von Kriegen betroffen sind oder ins Exil gehen mussten" sagt Programmdirektor Bernd Buder und ergänzt: "Es kam zu vielen bewegenden Szenen – eben dieser immens wichtige Austausch zwischen Filmschaffenden, die sich oft genauso in existenziell bedrohlichen Situationen befinden wie die Protagonisten ihrer Filme und die Angebote zur gemeinsamen filmischen Reflexion zeigen, wie wichtig dieses Festival ist und wie wichtig das Medium Film ist, auch wenn es die Probleme nicht lösen kann. Aber es hilft, sie zu verarbeiten und darauf zu reagieren.“

"Welche große Bedeutung dieser Austausch, diese Möglichkeit des Lernens, Kennenlernens und Perspektivwechsels hat, wurde uns im Laufe der Festivalwoche tagtäglich von unserem Publikum gespiegelt", sagt Geschäftsführer Andreas Stein und ergänzt: "Das ist sicher auch einer der Gründe, warum sich die Besucherzahlen nach den Jahren der Pandemie beim FilmFestival Cottbus weiterhin positiv entwickeln. Wir sind mit der 33. Festivalausgabe insgesamt sehr zufrieden und spüren, dass unsere wichtige Arbeit gleichermaßen vom Publikum, den Filmschaffenden und unseren Unterstützern honoriert wird. Daher gehen wir als Festivalteam, dem ich an dieser Stelle herzlich danken möchte, mit viel Rückenwind und Energie in die Vorbereitungen des 34. FFC, welches vom 5. bis 10. November 2024 stattfinden wird."

Der Festival-Sonntag beginnt mit dem MÄRCHEN VON DER ZAUBERFLÖTE in der Stadthalle, anschließend wird dort um 12 Uhr der Eröffnungsfilm des Festivals, BEI UNS HEISST SIE HANKA, von Grit Lemke gezeigt. Insgesamt gibt es morgen noch 30 Filme zu sehen. Um 17:30 Uhr wird in der Stadthalle Cottbus BLACKBIRD BLACKBIRD BLACKBERRY zu sehen sein, dessen Hauptdarstellerin Eka Chavleishvili den Preis für eine herausragende darstellerische Einzelleistung gewonnen hat. Vor dem Film wird aus Solidarität mit Israel und als Hommage an den von den Hamas-Terroristen ermordeten israelischen Filmemacher Yahav Winner, dessen Kurzfilm THE BOY gezeigt. Yahav Winner opferte in einem Kibbuz nahe des Gaza-Streifens sein Leben, um das Leben seiner Frau und seiner neugeborenen Tochter zu retten. Er wurde von den Terroristen mit einem Kopfschuss hingerichtet. Der Film spielt ebenfalls in einem Kibbuz. Das Thema: ein nahender Krieg.

 

AUFLISTUNG ALLER PREISTRÄGERINNEN UND PREISTRÄGER DES 33. FILMFESTIVAL COTTBUSWettbewerb Spielfilm 

Hauptpreis für den besten Film – Forever-Forever (Anna Buryachkova, UA/NL 2023)
Der Hauptpreis, dotiert mit 25.000 EUR, wird von der Gesellschaft zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten (GWFF) gestiftet.

Die Internationale Festivaljury des 33. FFC besteht aus Nana Janelidze, Regisseurin und Drehbuchautorin aus Georgien, Avelina Prat, spanische Autorin und Regisseurin und Gregorz Stępniak, dem künstlerischen Leiter des polnischen Mastercard OFF CAMERA International Festival of Independent Cinema.

Jurybegründung:FOREVER-FOREVER überzeugt die Internationale Festivaljury und gewinnt den Hauptpreis, "für eine fesselnde Coming-of-age-Geschichte, die die Wirren des Ostblocks der 90er Jahre auf eine authentische, bewegende und gut konstruierte Weise zeigt.

 

"Spezialpreis für die beste Regie – Patient #1 (Rezo Gigineishvili, GE 2023)
Der Spezialpreis für die beste Regie wird vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) gestiftet und ist mit 7.500 EUR dotiert.

Jurybegründung: Für den Aufbau einer komplizierten, vielschichtigen Metapher der scheinbar alten Zeiten, die sich leider immer noch sehr wahr und aktuell anfühlt, und für die meisterhafte Inszenierung eines wunderbaren Ensembles von Darstellern. Der Preis für die beste Regie geht an Rezo Gigineishvili für Patient #1.

Preis für eine herausragende darstellerische Einzelleistung - Eka Chavleishvili Blackbird, Blackbird Blackberry (GE/CH 2023)
Der Preis für eine herausragende darstellerische Einzelleistung wird von der Sparkasse Spree-Neiße gestiftet und ist mit 5.000 EUR dotiert.

Jurybegründung:Der Preis für die beste Leistung geht an Eka Chavleishvili  für die Gestaltung einer unvergesslichen Figur mit einer solchen Kraft, Größe und Tapferkeit, dass man einfach nicht die Augen von ihr lassen kann. 

 

Wettbewerb Kurzfilm

Hauptpreis für den besten Kurzfilm – It`s alright (Anton Zhuk, BY 2022)
Der Hauptpreis für den besten Kurzfilm, dotiert mit 2.500 EUR, wird von der Druckzone aus Cottbus gestiftet. 

Die Jury des Wettbewerb Kurzfilm besteht aus der kasachischen Produzentin Yuliya Kim, der Development Producerin Franziska Gärtner aus Berlin und dem Potsdamer Schauspieler Thomas Drechsel, bekannt aus der TV-Serie „Gute Zeiten Schlechte Zeiten“.

Jurybegründung:Dieser Film ist in jeder Hinsicht stark ausgearbeitet. Er zeigt nur einen kleinen Moment im Leben, aber mit so vielen Schichten, die ein Schlachtfeld der menschlichen Seele eröffnen. Der Kurzfilmpreis geht an IT'S ALRIGHT.

Spezialpreis an einen Regisseur– Theo ghost you draw on my back (Nikola Stojanović RS/EE 2023)
Der Spezialpreis an einen Regisseur wird von Tiede+ gestiftet und ist mit 1.500 EUR dotiert.

Jurybegründung:Wir haben uns in die filmische Sprache, die Kraft der Sinnlichkeit und den Mut, den Dialog darin zu eröffnen, verliebt. Wir waren beeindruckt, wie so viel Leben und Energie in einem Kurzfilm einfangen werden konnte. Der Sonderpreis für die beste Regie geht an Nikola Stojanović.

 

Wettbewerb Jugendfilm
Preis für den besten Jugendfilm – Dyad (Yana Titova, BG 2023)

Der Preis für den besten Jugendfilm ist mit 5.000 EUR dotiert und wird von der Stadt Cottbus gestiftet. Die Jury besteht aus Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe 12 des Niedersorbischen Gymnasium Cottbus.

Jurybegründung:"Der Film hat einen Plot, mit dem keiner von uns gerechnet hat, die Story hat uns mitgerissen und überzeugt. Ein super Film, der auf eine sehr gute Art verschiedene Problematiken, wie Drogenkonsum, Abhängigkeit, aber auch Missbrauch und den Generationenkonflikt beschreibt", so die Begründung der Jury.

DIALOG-Preis für die Verständigung zwischen den Kulturen
1.500 EUR gestiftet von Rotary Club Cottbus
Vasil (Avelina Prat, ES/BG, 2022)
Jury: Sinta Weisz (Schauspielerin), Beata Dzianowicz (Regisseurin), Vlad Petri (Regisseur).

Jurybegründung:Der Film hat die Fähigkeit, eine Brücke zwischen verschiedenen Hintergründen und Träumen zu schlagen und gibt uns die Möglichkeit, voneinander zu lernen. So wie der Dialog durch Worte entsteht, baut dieser Film den Dialog durch Stille, visuelle Sprache und Emotionen auf. Der Film präsentiert sein Drama mit Subtilität und Humor. Der Einwanderer im Film hatte alles, was man braucht, um als Intellektueller erfolgreich zu sein: Einen brillanten Verstand, einen freundlichen und lustigen Charakter, aber als Außenseiter musste er verlieren. Es gab viele Spiele zu gewinnen, aber nicht das Spiel des Lebens. Wir haben beschlossen, diesen ganz besonderen Preis, den Dialog Preis, an den Film VASIL unter der Regie von Avelina Prat zu vergeben.


Preis für den besten Debütfilm
3.000 EUR gestiftet von der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg und der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Hela (Anna Kasperska, PL 2022)
Jury: Prof. Verena Issel (BTU), Alice Palchetti (HFF), Prof. Christa Petersen (BTU)

Jurybegründung:Ein mutiger Film. Ein Film mit starken Frauenfiguren in einem Land, in dem Feminismus in den letzten Jahren bedroht wurde. Ein Film, der mit einer ganz eigenen Filmsprache staatliche und kirchliche Institutionen kritisiert. Eine Protagonistin, die ihre eigene Perspektive verfolgt und sich emanzipiert. Der Film zeigt den Kampf gegen ein rigides patriarchales System. Auch wenn ein ultimativer Ausbruch noch nicht möglich scheint, eröffnen Solidarität und Schwesternschaft eine Zukunftsperspektive - vielleicht sogar für ein ganzes Land? Der Gewinner des Debütpreises ist Hela von Ana Kasperska aus Polen!

FIPRESCI-Preisof the Féderation Internationale de la Presse Cinématographique
Libertate von Tudor Giurgiu, RO/HU, 2023

Jury: Katrin Hillgruber (DE), Angelo Mitchievici (RO), Giuseppe Sedia (IT)Jurybegründung:Gewehrsalven in Sibiu/Hermannstadt im Dezember 1989. Auf der Leinwand eine Revolution mitzuerleben kann unbehaglich und mitreißend zugleich sein. Dem Regisseur gelingt es, dem historischen Chaos eine Gestalt zu verleihen, indem er einen Film schafft, der über die Ästhetik der rumänischen Neuen Welle hinausgeht. Der FIPRESCI Preis geht an Tudor Giurgius Film Libertate.

Preis der Ökumenischen Jurygestiftet von SIGNIS und INTERFILM
Blackbird Blackbird Blackberry (Elene Naveriani, GE/CH 2023)Jury: Brigitta Rotach (CH), Beáta Kézdi (HU)

Jurybegründung: In poetischen Sprachbildern und satten Farben erzählt der Film die Geschichte einer starken, unabhängigen Frau in der Mitte ihres Lebens.  Die Art, wie Ethero unaufgeregt ihr ganz eigenes Glück findet, die Körper, welche keinem äußerlichen Schönheitsideal entsprechen und die unerwartete Wende der Ereignisse machen Mut abseits von Konventionen, sie selbst zu bleiben. Aus diesem Grund verleihen wir den Preis der Ökumenischen Jury dem georgischen Spielfilm «Blackbird Blackbird Blackberry».

Lange Nacht der kurzen Lausitzer | Dłujka noc krotkich łužyskich filmow | Dołha nóc krótkich łužiskich filmowPreis der Stiftung für das sorbische Volk, dotiert mit 1.500 EUR
„Ankleidezimmer – Hoblekaŕnje“ Frauke Rahr (DE 2022)Sorbischer Nachwuchspreis der Stiftung für das sorbische Volk, dotiert mit 1.000 EUR„Vom Suchen und Finden – Pytaś a namakaś“ (Luka Golinski, Mira Dubian, DE 2023)

Publikumspreis 3.000 EUR gestiftet von der Lausitzer Rundschau
CLARA (Sabin Dorohoi, RO/DE 2023)

Jury: Publikum des FilmFestival Cottbus„Cottbus ins Kino“ – Preis zur Förderung des Verleihs eines Festivalfilms10.000 EUR gestiftet vom Medienboard Berlin-BrandenburgBlackbird Blackbird Blackberry (Elene Naveriani, GE/CH 2023)

MIOB in Shorts Award, dotiert mit 1.000 EUR
Primal Therapy (Santtu Salminen, FI 2022)  Nominierung des FilmFestival Cottbus

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