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Was als Vater-Sohn-Zweisamkeit zwischen Siedlerromantik und naturmystischer Schönheit beginnt, entwickelt sich schon bald zum dramatischen Überlebenskampf zwischen den physischen und psychischen Überresten der Zivilisation. Einmal dem väterlichen Kokon entwunden, sind Marko und Momo, so der Name seines Freundes, den Gefahren der realen Welt schutzlos ausgeliefert. Für seinen zweiten Spielfilm nahm sich Regisseur Vardan Torzija Großes vor, setzte seine dystopischen Visionen gekonnt in Szene, dies- und jenseits von „Brazil“, „Terminator“ und „The Dead Don’t Die“. Er kommt damit dem Lebensgefühl seiner Corona-geprägten Generation auf die Spur. Die beiden Protagonisten entdecken ihre Welt mit einer Mischung aus Angst und Neugier, denn alles hier ist lebensgefährlich. Trotzdem wollen sie weit weg von dieser ‚last frontier‘, raus aus der zweifelhaften Comfort Zone, die der Vater selbstlos mit dem Vorlader verteidigt, aber eben auch keinen Platz zum Atmen lässt. Und dann ist da noch der Wunsch, die verschwundene Mutter wiederzutreffen: die Hoffnung stirbt zuletzt, aber sie stirbt. So endet eines der atemberaubendsten osteuropäischen Fantasy-Dramen dort, wo es begonnen hat: in der Einsamkeit. Dystopisches Fantasy-Endzeitdrama mit beeindruckendem Produktionswert.

Text: Bernd Buder