Sektion: Wettbewerb Spielfilm

AYKA

AYKA

Sergey Dvortsevoy
Russland, Deutschland, Polen, Kasachstan, China, 2018, 100 Min

Geld muss her. Und weil Ayka Frau ist, arbeitet sie dafür hart. Weil sie kirgisische Migrantin mit abgelaufener Arbeitsbewilligung ist, noch härter. Außerdem ist sie gerade auch noch Mutter geworden, sodass der normale Wahnsinn in Moskaus Winter zum lebensgefährlichen Trip wird. Körperlich das Spiel, sanft die Kamera, unheimlich der Film.

The Match Factory

Ayka, gespielt von der großartigen Samal Yeslyamova, bricht aus dem Geburtshaus aus, lässt ihr Neugeborenes zurück. Sie tut es aus purer Not. Bald hat sie entzündete Brüste und Blutungen im Unterleib. Ihr Alltag ist auch so schon eine unglaubliche Herausforderung: Das Quartier an Moskaus Peripherie ist eng, dunkel, laut, vollgestopft mit Illegalen aus Kirgisistan; der eine Job weg, der andere ein unbezahltes Malochen am Hühnerfließband im Hinterhof. Aber Ayka braucht Geld, sie muss es zurückzahlen, ihre Gläubiger sind unerbittlich, die Großstadt sowieso. Sergey Dvortsevoy, der das Dokumentarfilmen aus ethischen Gründen aufgegeben hat, widmet sich dieser unvergesslichen Frauenfigur stellvertretend für all die Vergessenen „ganz unten“. Die Kamera ist Ayka so hautnah, als wolle sie streichelnd Trost spenden. Zugleich zeichnet Dvortsevoy eine Gesellschaft, in der das Leben einzelner Hunde mehr Wert ist als das von Menschen. Bis Ayka endlich weint, vergehen rund 100 Minuten einer schier unvorstellbaren „Normalität“. BW

Filmformat
DCP | Farbe / Colour
Drehbuch
Sergey Dvortsevoy, Gennady Ostrovsky
Kamera
Jolanta Dylewska
Ton
Maksim Belovolov, Martin Frühmorgen , Joanna Napieralska, Holger Lehmann
Schnitt
Sergey Dvortsevoy, Petar Markovic
Ausstattung
Olga Jurasova
Darsteller
Samal Yesyamova, Zhipargul Abdilaeva, David Alaverdyan, Sergey Mazur, Slava Agashkin, Ashkat Kuchinchirekov
Produzent
Martin Hampel, Sergey Dvortsevoy, Thanassis Karathanos, Anna Wydra
Produktion
Pallas Film GmbH
Co-Produktion
Eurasia, Juben Pictures, KNM, ZDF/arte
Kontakt
The Match Factory
Michael Weber
Domstraße 60
50668 Köln
Germany
+49 221 53 97 090
info@matchfactory.de
www.the-match-factory.com
Sergey Dvortsevoy

Sergey Dvortsevoy - geboren 1962 in Schymkent, UdSSR (heute Kasachstan). Er ist Autor, Regisseur, ausgebildeter Radiotechniker und arbeitete mehrere Jahre bei Aeroflot, bevor er in Moskau Film studierte. Seither realisierte er vor allem Dokumentarfilme, darunter BREAD DAY (1998), die für ihre poetischen Bilder bekannt sind. 2008 debütierte er mit einem Spielfilm – TULPAN.

Filme
SHASTYE (1995, doc)
KHLEBNY DEN (1998, doc)
TRASSA (1999, doc)
V TEMNOTE (2004, doc)
TULPAN (2008, FFC 2008)

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.