Sektion: Wettbewerb Spielfilm

Chleb I Sól

Bread And Salt

Damian Kocur
PL, 2022, 100 Min

Polnische Dönerbuden-Rassismen treffen auf erfolgreichen Jungpianisten im Hip-Hop-Look. Tymek ist zu Besuch in seiner Plattenbau-Heimat und muss feststellen, dass ihn, außer der Liebe für's Klavier, nicht mehr viel mit seinem Bruder Jacek verbindet. Stylisch komponiert der Film eine Cliquen-Dynamik zwischen Party, Aggression und Gruppenzwang, von der sich Tymek schließlich mitreißen lässt – mit tragischen Folgen.

 

Zwei Brüder. Beide Pianisten. Tymek steht kurz vor dem internationalen Durchbruch. Jacek ist erfolglos in der Kleinstadt zurückgeblieben. Gemeinsam hängen sie mit alten Freund*innen ab. Zielloses Umherstreifen und auf Spielplätzen Rumtollen – es herrscht eine Stimmung wie im Ferienlager. Gleichzeitig wird in der Gruppe der tiefsitzende Frust über das stagnierende Provinzleben spürbar. In der neueröffneten Dönerbude brechen zwischen pubertären Kalauern zunehmend aggressive Witze gegen die arabischen Besitzer durch. Tymek versucht anfangs noch gegen den Rassismus anzukämpfen, doch irgendwann lacht auch er mit. Dazwischen spielt er mit seinem Bruder Chopin auf dem verstimmten Klavier und bringt es nicht übers Herz, seine Jugendliebe zu küssen. Damian Kocur gelingt ein feinsinniges Spielfilmdebüt, das seine Premiere beim Filmfestival in Venedig feiern durfte. Ein Film über Menschen, die ihrer Identität beraubt wurden und gleichzeitig die anderer nicht akzeptieren können. Die Welt, die Kocur zeigt, ist die Welt seiner Jugend. Der Hauptdarsteller Tymoteusz Bies ist ein Freund aus Kindheitstagen und tatsächlich ein Jungstar der Klavierwelt.

 Text: Kira Taszman

Stadthalle: Originalversion mit engl. Untertitel + dt. Simultanübersetzung
Weltspiegel Saal 2: Originalversion mit engl. Untertitel

Drehbuch
Damian Kocur
Kamera
Tomasz Woźniczka
Ton
Katarzyna Białas, Łukasz Kaczmarski
Schnitt
Alan Zejer
Ausstattung
Ewa Mroczkowska
Darsteller
Tymoteusz Bies as Tymoteusz
Jacek Bies as Jacek
Dawid Piejko as Dawid
Nikola Raczko as Nikola
Nadim Suleiman as Nadim
Nadeem Shalave as Nadeem
Produzent
Jacek Bromski, Ewa Jastrzębska, Jerzy Kapuściński
Produktion
Munk Studio – Polish Filmmakers Association, Canal+ Poland
Co-Produktion
Silesia Film Institute, KIVI Rental, King House Michał Sadowski, EXA Studio
Damian Kocur

Damian Kocur - Damian Kocur ist Absolvent der "Krzysztof Kieślowski Faculty of Radio and Television of the University of Silesia in Katowice". Seine Filme wurden auf zahlreichen Festivals in der ganzen Welt gezeigt und ausgezeichnet (AFI DOCS, Camerimage, Gdynia FF, Watersprite FF usw.) Er drehte Dokumentar- und Kurzspielfilme.

Filme
"Lekcja" (‘Lesson’), short fiction (2013)
"21 dni" (’21 Days’), short documentary (2014)
"To, czego chcę" )’What I Want’), short fiction (2015)
"Powrót" (‘The Return’), short fiction (2016)
“Nic nowego pod słońcem” (‘Nothing New Under the Sun’), short fiction (2017)
“1410”, short fiction (2018)
“Moje serce” (‘My Heart’), short fiction (2019)
“Dalej jest dzień” (‘Beyond Is the Day’), short fiction (2020)
“Chleb I sól” (‘Bread and Salt’), feature debut (2022)

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