Ausführliches Statement FFC Team und Coco zum Umgang mit russischen Filmen am 22.3.2022

Wir sind erschüttert und wütend über den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, über die Versuche, die Errungenschaften in demokratischer Kultur, die nationale Souveränität und den kulturellen Kern der Ukraine vereinnahmen bzw zerstören zu wollen und entsetzt über die menschlichen Tragödien, ökologischen und kulturellen Katastrophen, die damit und mit den zunehmenden Angriffen auf die Zivilbevölkerung und zivile Infrastruktur zusammenhängen.

Wir haben in den letzten Jahren kontinuierlich mit ukrainischen Filmschaffenden zusammengearbeitet und damit unseren kleinen Beitrag für die Entwicklung dieser ausserordentlichen Filmlandschaft geleistet. Das ukrainische Kino ist von jeher ein fester Bestandteil unserer Festivalseele. Wir hoffen, gerade in diesem Jahr  das ukrainische Kino als zentralen Bestandteil ukrainischer Kultur zu zeigen.

Das Verhältnis zum russischen Kino ist dagegen durch den Krieg dagegen nachhaltig gestört. Wir werden weiterhin mit denjenigen Filmemachern in Russland in Kontakt bleiben, die sich gegen den Krieg aussprechen und teilen ihre Zweifel und Kritik an der Regierung Putin. Wir hatten dieses Jahr eine Spezialsektion zu Russland geplant, deren Planung wir mit Kriegsbeginn aufgegeben hatten. Die traditionelle Sektion "Russischer Tag" wird es nicht mehr geben. Wir sehen die Notwendigkeit, den Austausch mit Partnern fortzuführen, die sich mit ihren Arbeiten im Dialog und mit gegenseitigem Respekt gegen Hegemoniestreben und für ein tolerantes Neben- oder Miteinander aussprechen.

In diesem Rahmen werden wir kritischen russischen Stimmen ein Forum bieten, aber das russische Kino nicht zelebrieren. Für falsche Romantik, eskapistischen Existenzialismus und militaristische Kriegsepen aus Russland ist bis auf weiteres kein Platz in unserem Programm - war es aber auch zuvor nicht, es sei denn im Rahmen kritischer Analyse.

Damit folgen wir unserer Überzeugung, die auch bisher Grundlage unserer inhaltlichen Leitlinien war, nämlich die Förderung von Stimmen, die sich für ein zivilgesellschaftliches Miteinander einsetzen.

stellvertretend für das gesamte Team:
Doreen Goethe und Andreas Stein (Geschäftsführung)
Bernd Buder (Programmdirektor
Joshua Jadi (stellvertretender Programmdirektor)
Marjorie Bendeck (Direktorin connecting cottbus)

 


Programmdirektor Bernd Buder am 31.03.2022

rbb Inforadio Interview mit Programmdirektor Bernd Buder

Das Filmfestival des osteuropäischen Films wird im Herbst in Cottbus stattfinden. Aber wie plant man ein Programm mit russischen und ukrainischen Filmen vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges? Bernd Buder, Programmdirektor vom Filmfestival Cottbus, spricht mit Jakob Bauer.

Hier können Sie das Interview hören.

 


 

Programmdirektor Bernd Buder am 31.03.2022

Filmfestival Vilnius boykottiert russische Filme

Vilnius ist das erste europäische Festival, das aktiv das russische Kino boykottiert und gleichzeitig einen eigenen Tag des ukrainischen Kinos sowie einige auf die Ukraine ausgerichtete Veranstaltungen im Rahmen des Branchenschwerpunkts Meeting Point organisiert. Was halten Sie von diesen Initiativen?

Es ist wichtig, die ukrainische Filmszene als integralen Bestandteil der europäischen Filmlandschaft nachhaltig zu unterstützen. Dafür gibt es ja bereits eine breite Basis mit existierenden Koproduktionsbeziehungen, Festivalnetzwerken etc., die von beiden Seiten aktiv aufgebaut wurden und in Vilnius noch einmal vertieft werden können. Filmemacher spielen eine wichtige Rolle bei der Reflexion des Angriffskrieges mit all seinen Folgen für Menschen, Umwelt und Infrastruktur, ein entsprechender Austausch dient dazu, diese Rolle genauer zu definieren und zu gucken, wie ukrainische Filmemacher konkret unterstützt werden können. Wir haben uns vorgenommen, in unserer nächsten Ausgabe ukrainisches Kino in möglichst allen Programmsektionen zu präsentieren, um zu zeigen, wie integriert es in die europäische Filmfamilie ist. Den Boykott russischer Filme kann ich emotional nachvollziehen, halte es aber nicht für den richtigen Weg, in diesem Zug auch den Dialog mit Filmemachern abzubrechen, die den russischen Hegemonialkurs nicht unterstützen bzw. in Opposition zu Putin stehen.


 

Zum Boykott russischer Filme am 21.3.2022

Festivals streichen russissche (Ko-)Produktionen, Cinestar nimmt "Abteil Nr.6" aus dem Programm und entschuldigt sich dann für das "Missverständnis".

Zum Boykott russischer Filme und wie das FFC reagiert, hier der Tagesspiegelartikel von Christiane Peitz mit einem Statement von Programmdirektor Bernd Buder.

 


 

Stellvertretender Programmdirektor Joshua Jadi und FFC Kuratorin Jana Riemann zur Frage:

Boykottiert das Cottbuser Filmfest Russland?

Hier der Artikel, erschienen in der Lausitzer Rundschau.
Oder hier in unseren News.



Programmdirektor Bernd Buder am 12.3.2022:

"(...) sogar der eher staatstreue Mosfilm-Chef Karen Schachnasarow findet den Krieg nicht gut (...)"

Hier ein interessanter Tagesspiegel-Artikel dazu.


 

Programmdirektor Bernd Buder am 10.3.2022:

„Heute morgen erreichte uns eine weitere Erklärung eines russischen Weltvertriebs zum Krieg gegen die Ukraine, die auch das Dilemma zeigt, mit dem gerade viele Filmschaffende in Russland konfrontiert sind, die mit dem Kriegskurs ihres Präsidenten nicht einverstanden sind und sich zu großen gegen dessen Politik positionieren: Boykottaufrufe von außen, Druck von innen. Nach der Novellierung des Mediengesetzes ist es ja unter Androhung von Haftstrafe verboten, vom Krieg zu sprechen, wofür die drei *** im Statement stehen.“

Statement "antidote"
Thank you for your words of encouragement and support that you write to us!
Our relatives, friends and colleagues live in Ukraine, and many of us are related by kinship.

We hope common sense will prevail, and peace will reign in the near future.

The best thing we can do is cooperation and being friends.
Let's keep in touch.

Make films, festivals and love not ***.



Programmdirektor Bernd Buder am 9.3.2022:

"Ständig passieren neue Dinge, ständig müsste man gestern Gesagtes revidieren, anpassen. Heute habe ich ein gutes Interview mit Roman Bondarchuk gelesen, ein ukrainischer Regisseur, von dem wir auch schon einen Film im Programm hatten, der die gedankliche Vorbereitung von Völkerfeindschaften und damit die Hinführung zur ideologischen Basis dieses Krieges im russischen Kino, konkret in Alexej Balabanows "Brat", anklagt."

Das Interview können Sie hier lesen.


 

FFC Kuratorin Jana Riemann am 8.3.2022

"Ich habe das Privileg mich heute aus dem sicheren Home-Office zum Krieg in der Ukraine zu äußern.Ich erstarre, wenn ich die Bilder auf meinem Bildschirm verfolge und ich kann mir kaum vorstellen, wie es sein kann, dass das jetzt in meinem Heimatland passiert.

Der Angriffskrieg ist darauf gerichtet, die ukrainische Kultur, das Land, die Menschen – ihre Freiheit, die Demokratie und alles, wofür sie in den letzten 30 Jahren ihrer Unabhängigkeit gekämpft haben – dem Erdboden gleich zu machen.Seit drei Jahren arbeite ich für das Filmfestival Cottbus, das sich dafür einsetzt, den Frohsinn und den Humor, die Vielfalt und die Komplexität der osteuropäischen Kultur den deutschen Zuschauern näherzubringen.

Ich bin allen sehr dankbar, die die Ukraine unterstützen, auf Demos gehen, Geld-  und Sachspenden tätigen, Geflüchtetenhilfe leisten und ihre Meinung öffentlich äußern, auch wenn sie schlimme Konsequenzen dafür zu befürchten haben. Ich bin sehr stolz auf das ukrainische Volk und die ukrainische Armee, die so furchtlos und tapfer gegen die russischen Truppen kämpft und bewundere ihren Mut und Zusammenhalt."

 



Statement FFC Team und Coco zum Krieg in der Ukraine am 7.3.2022

Wie die gesamte Welt, so sind auch wir Macherinnen und Macher des FilmFestival Cottbus und dessen Ko-Produktionsmarktes connecting cottbus zutiefst schockiert vom Angriffskrieg des russischen Staates unter Führung von Präsident Wladimir Putin auf die Ukraine. Wir verurteilen diesen Krieg auf das Schärfste!

Das FilmFestival Cottbus und connecting cottbus haben sich in ihrer über 30-jährigen Geschichte stets als Plattform des Dialoges verstanden, als kulturelle Brücke, die zum interkulturellen Dialog, zum Abbau von Vorurteilen und Klischees, zum bi- und multilateralen Verständnis und damit zu einem friedlichen Miteinander beiträgt. Film hat zweifellos die Fähigkeit, Massen zu bewegen und zwischen den Zeilen zu erzählen. Mit lauten und manchmal auch ganz leisen Tönen.

Im Zentrum unseres Interesses standen seit jeher die Filme, die Geschichten und die Menschen, die diese Geschichten erzählen. Kultur und insbesondere der Film werden für uns immer ein Mittel des Dialoges jenseits der Politik und ein Weg zur Förderung des zivilgesellschaftlichen Engagements und für ein friedliches Miteinander bleiben. Letzteres gilt es für uns auch und vor allem in der heutigen Zeit mit ganzer Kraft zu unterstützen.

stellvertretend für das gesamte Team:
Doreen Goethe und Andreas Stein (Geschäftsführung)
Bernd Buder (Programmdirektor)
Joshua Jadi (stellvertretender Programmdirektor)
Marjorie Bendeck (Direktorin connecting cottbus)

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Unser FESTIVALMagazin ist jetzt online!

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Dienstag, 28 September 2021 15:26

GUNDERMANN REVIER zu Gast im Excursio

Das FilmFestival Cottbus (FFC) zeigt am 02. Oktober aus der Filmreihe FilmWerkStadt den Dokumentarfilm GUNDERMANN REVIER der regionalen Größe Grit Lemke in Welzow.

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Dienstag, 31 August 2021 16:25

„Lausitzer Filmfestivals präsentieren“

FilmFestival Cottbus und Neisse Filmfestival präsentieren Filmreihe im Rahmen des Lausitz Festivals

Aus der Region für die Region – Das FilmFestival Cottbus präsentiert in Kooperation mit dem Neisse Filmfestival die erste Filmreihe im Rahmen des Lausitz Festivals. Vom 01. bis 04. September 2021 nimmt das eigens kuratierte Programm die Zuschauer mit 4 Spiel- und 4 Kurzfilmen exemplarisch auf die Reise durch die Welten der Partnerfestivals.

Neugierig geworden? Dann seien Sie dabei und genießen die aufeinander abgestimmten Spiel- und Kurzfilme, die Anfang September im Theater im Ohr in lauschiger Open-Air Atmosphäre laufen. Tickets finden Sie hier.

 

Die Filmreihe „Lausitzer Filmfestivals präsentieren“ im Überblick:

MITTWOCH, 1. SEPTEMBER

LANDRAUSCHEN (präsentiert vom NFF)

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DE | 2018 | 101 min | Regie: Lisa Miller
Originalfassung

Nach zwei Hochschulabschlüssen und wilden Jahren in der Großstadt hat die Endzwanzigerin Toni eine Identitätskrise. Frustriert zieht sie zurück ins Heimatdorf. Doch dort erwartet sie nur ein Praktikum bei der Lokalzeitung und Eltern, die ihr die Luft zum Atmen nehmen. Erst als sie die unangepasste, lesbische und lebenslustige Rosa trifft, wird das Leben in der Heimat aufregender… Der Debütfilm von Lisa Miller erhielt beim Max Ophüls Festival 2018 drei Preise, darunter den Hauptpreis des Festivals. 
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Vorfilm: CHERUPKI (EGGSHELLS) (präsentiert vom FFC)

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BG | 2020 | 15 min. | Regie: Slava Doytcheva
Original mit Untertiteln

Ostern. Eine junge Frau kehrt aus Sofia in ihr Heimatdorf zurück. Zunächst zögert sie, sich ihrer Familie zu nähern. Dann hilft sie ihrem Vater beim Holz tragen. Doch der will nicht zum Gegenbesuch in die Stadt kommen – sie lebt mit einer Frau zusammen.
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DONNERSTAG, 2. SEPTEMBER

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GÖLGELER IÇINDE (IN THE SHADOWS) (präsentiert vom FFC)
TR | 2020 | 90 min | Regie: Erdem Tepegoz
Original mit Untertiteln

Sci-Fi Thriller im dystopischen Setting eines heruntergekommenen Bergwerks. Zwischen Gegenwart und düsterer Zukunft wird eine Gruppe Minenarbeiter von einem allgegenwärtigen Überwachungssystem kontrolliert.  Zait, gespielt vom deutsch-türkischen Action-Star Numan, beginnt, den Apparat zu hinterfragen und erklärt ihm den Krieg. In epischen Bildern wird erschütternd von Selbstentfremdung und Funktionalisierung erzählt, zwischen denen doch ein Fünkchen Hoffnung blitzt.
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Vorfilm: THE SWELLING (präsentiert vom NFF)

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DE | 2016 | 16 min. | Regie: Tom Bewilogua
Ohne Dialoge

In naher Zukunft ist Überwachung allgegenwärtig. Als in der Wohnung von „X33“ ein seltsam pulsierendes Objekt in der Wand auftaucht, fällt er in alptraumhafte Paranoia. Wie wird er das Ding wieder los?
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FREITAG, 3. SEPTEMBER

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SUPERNOVA  (präsentiert vom NFF)
PL | 2019 | 75 min | Regie: Bartosz Kruhlik
Original mit Untertiteln

Eine morgendliche, einsame Landstraße im Irgendwo: Eine Mutter verlässt mit ihren Kindern den betrunkenen Ehemann. Sie wird überfahren; ein hochrangiger Politiker ist daran beteiligt. Die Polizei trifft ein, die Straße wird gesperrt, es bildet sich ein Stau und Chaos droht.  Jeder fühlt sich im Recht – Meinungen, Überzeugungen, Werte prallen mit wenig Mitgefühl aufeinander – eine atmosphärisch dichte Mischung aus Drama, Thriller und Katastrophenfilm.
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Vorfilm: POKAZALOS (SEEMED)(präsentiert vom FFC)

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RU | 2020 | 12 min. | Regie: Baibulat Batullin
Original mit Untertiteln

Auf dem Weg zur Arbeit entdeckt der Physiklehrer Andrey in seinem Hof einen überdimensionierten Arsch. Groteske Farce, die zeigt, wie man in Russland mit Problemen umgeht, ohne sie zu lösen.
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SAMSTAG, 4. SEPTEMBER

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NARODNI TŘIDA (NATIONALSTRAßE) (präsentiert vom FFC)
CZ | 2019 | 90 min | Regie: Štěpan Altrichter
Original mit Untertiteln

Das Leben liebt Vandam nicht, aber er liebt seine Stammkneipe und vor allem deren Besitzerin Lucka. Als er mitbekommt, dass Lucka Schulden hat und die Kneipe bald schließen muss, zieht der Hooligan los in den Kampf gegen den Maklertypen, der für ihn an allem Schuld ist.
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Vorfilm: RUDE BOYS (präsentiert vom NFF)

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DE | 2018 | 9 min. | Regie: Ken Hagen-Takenaka
Original mit Untertiteln


Eine Komödie mit Wortwitz und Tiefgang, bei der einem das Lachen immer wieder im Halse steckenbleibt und vergehen kann. Der deutsche Kurzfilm »Harte Jungs« unter der Regie von Ken Hagen-Takenaka wird vorab gezeigt und erzählt vom Loser Adam, der sich von Murat zu einem Triathlon fahren lassen will, doch dann kommt alles anders… 

 

Über das Lausitz Festival

Vom 25. August bis 19. September 2021 findet das zweite ‚Lausitz Festival‘ an 50 Orten mit knapp 80 Veranstaltungen – Theater, Konzerte, Ausstellung, Lesungen, Gespräche, Filmvorführungen - in der Nieder- und Oberlausitz in den Bundesländern Sachsen und Brandenburg statt. Das diesjährige Programm steht unter dem Motto »Zwischensamkeit«. Es wurde im Zusammenwirken mit regionalen Kulturinstitutionen sowie Künstlerinnen und Künstlern erstellt und bringt Kulturschaffende vor Ort mit internationalen Größen zusammen.

Mehr Informationen zum Lausitzfestival finden Sie unter www.lausitz-festival.eu

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Das FilmFestival Cottbus (FFC) und der Ost-West-Koproduktionsmarkt connecting cottbus (coco) feierten mit dem #digital East European Brunch den offiziellen Auftakt in das neue Festivaljahr. Verbunden war das internationale Branchentreffen mit einem Ausblick auf das kommende Festival.

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Mittwoch, 10 Februar 2021 16:36

Film Selektion Berlinale 2021

Im Verlauf dieser Woche wurde das filmische Repertoire der Berlinale bekannt gegeben. Die letzten Titel werden noch bis morgen veröffentlicht. Bereits jetzt möchten wir allen Auserwählten gratulieren, die es in das Programm der Berlinale geschafft haben.

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Mittwoch, 21 Oktober 2020 15:44

WHERE TO MEET US

Das ganze Jahr über ist das Team des FilmFestival Cottbus bei verschiedenen europäischen Filmfestivals zu Gast.

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Zur 30. Jubiläumsausgabe (3. bis 8. November 2020) beschenkt das FilmFestival Cottbus (FFC) sich selbst und die ganze Republik: Das FFC wächst ins Digitale und erweitert die Cottbuser Festivalwoche um ein neues, bundesweites Online-Programmangebot.

Junges, aufregendes, dialogfreudiges Kino aus Osteuropa zu fördern, ist seit nunmehr 30 Jahren die Intention des FilmFestival Cottbus. Zum Jubiläum beschenkt das FFC seine Filmschaffenden und Gäste mit einer dualen Ausgabe, die vom 3. bis 8. November 2020 sowohl in „richtigen Kinos“ in Cottbus und auswärtigen Spielstätten (Eisenhüttenstadt, Berlin, Görlitz, Zgorzelec, Zielona Góra) als auch digital stattfindet.

FFC-Jubiläumsprogramm im Stream

Mit seinem neuen VoD-Partner PANTAFLIX Technologies GmbH (www.pantaflix.com) bringt das FFC das Jubiläumsprogramm zu seinem Publikum nach Hause. Dank des unter anderem von Schauspieler und Produzent Matthias Schweighöfer gegründeten Streamingdienstes werden Filme des 2020er-Programms in ganz Deutschland online zu sehen sein. In den Cottbuser Spielstätten des FFC, dem Weltspiegel, dem Glad-House und dem diesjährigen FestivalZentrum, dem Stadthaus Cottbus, zeigt das Festival wie gewohnt sein Programm auf großer Leinwand – natürlich unter Einhaltung der gültigen Hygienevorschriften.

 „Den eminent wichtigen Austausch im Rahmen des FilmFestival Cottbus planen wir durch eine Kombination von Online- und Offline-Angeboten mit neuen Formaten, die wir erproben werden und die sich gegenseitig ergänzen sollen“, sagt Andreas Stein, Geschäftsführer des FFC-Veranstalters pool production GmbH. „Wir verstehen das Digitale als einen zusätzlichen Raum, einen neuen Ort des Festivals, in dem sich Filmschaffende und ihr Publikum treffen können.“ 

Gäste aus der Region

Aufgrund der Pandemie und um Reisewege im Interesse aller möglichst kurz zu halten, lädt das FFC nur Filmemacherinnen und Filmemacher aus der Region und Deutschland sowie aus den beiden Nachbarländern Polen und Tschechien ein. Auf Gäste aus anderen Ländern verzichtet das FFC schweren Herzens, freut sich aber, diese zumindest virtuell in die Arme schließen zu können.

„Filmfestivals leben von Begegnungen. Wir beim FFC verstehen uns als Mittler zwischen den Filmschaffenden und ihrem Publikum, als Forum für den Dialog“, sagt FFC-Programmdirektor Bernd Buder. „Die meisten Filme im Programm sind deutsche und internationale Premieren. Diesen einmaligen emotionalen Moment, in dem ein Film und seine Macher auf ihr Publikum treffen, wünschen wir uns alle für das nächste Jahr wieder.“

 

Erste Programm-Highlights

Neben den Wettbewerben für Spiel-, Kurz-, Jugend- und regionale Kurzfilme, bei denen 16 Preise im Wert von 72.000 Euro vergeben werden, beschäftigt sich das Programm des 30. FilmFestival Cottbus mit politischen und historischen Themen. 
Filmreihen widmen sich dem 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges sowie den dreißigsten Jahrestagen der Deutschen Einheit und dem Bestehen des Bundeslandes Brandenburg. Ebenso finden sich im Programm des 30. FFC die Länderreihe „Spotlight Česko“, welche aktuelle Filme aus Tschechien präsentiert, sowie die beiden Reihen „Russkiy Den“ und die „Polskie Horyzonty“, die aktuelle Trends der beiden größten mittel- und osteuropäischen Produktionsländer abbilden. 
Die FFC-„Hits“ zeigen Kassenschlager und Internet-Erfolge aus Osteuropa, „Kids im Kino“ richtet sich an Kinder und Familien, die Sektion „Heimat | Domownja | Domizna“ besticht mit Filmen aus und über die Lausitz, traditionell mit einem Schwerpunkt auf sorbischen/wendischen Themen. 

connecting cottbus, der Ost-West-Koproduktionsmarkt des FilmFestival Cottbus, findet in diesem Jahr vom 4. bis 6. November ausschließlich online statt. 

27. August 2020

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Freitag, 24 Juli 2020 13:13

12. Solanin Film Festiwal im August

Das Solanin Film Festiwal, seit 2012 Partnerfestival des FFC, findet dieses Jahr vom 20. bis 23. August in Nowa Sól (Woiwodschaft Lebus) statt.

Aufgrund der derzeitigen Umstände findet das Solanin Film Festiwal in seiner 12. Ausgabe in hybrider Form statt. D.h. dass das Programm sowohl im Kinosaal als auch im virtuellen Raum gezeigt werden.

Aus 198 eingereichten Produktionen haben die Festivalorganisatoren 30 Filme ausgewählt, die in vier Wettbewerbssektionen gezeigt werden: dem unabhängigen Wettbewerb, dem Animationswettbewerb, dem Offline-Wettbewerb Dokumentarfilm und dem Offline-Wettbewerb Spielfilm.

Mehr Informationen auf der Website des Solanin Film Festiwal: www.solanin-film.pl.

24. Juli 2020

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Das FilmFestival Cottbus steht schon fast vor der Tür. Exakt 27 Tage vor Eröffnung des 27. FilmFestival Cottbus, zeigen wir in Kooperation mit dem Obenkino COMRADE, WHERE ARE YOU TODAY?! Die Doku blickt zurück auf den Traum von der Revolution - und fragt, was in einer vom Konsum geprägten Welt davon übrig bleibt. Die finnische Regisseurin und Protagonistin steht im Anschluss dem Publikum für ein von Kathrin Krautheim moderiertes Filmgespräch zur Verfügung.

Zum Film:
Ende der 80er-Jahre fliegt die Finnin Kirsi Marie Liimatainen in die DDR, um die Lehren von Marx und Lenin zu studieren. In ihrer Heimatstadt Tampere hatte sie Häuser besetzt, jetzt trifft sie an der FDJ-Jugendhochschule „Wilhelm Pieck“ am Bogensee in der Nähe Berlins auf Gleichgesinnte aus über achtzig Ländern. Sie sind Funktionäre, Befreiungskämpfer oder linke Aktivisten. Lauter junge Menschen, vereint in ihrer Hoffnung auf eine bessere Welt. Kurz nach Ende des Studienjahrs fällt im Herbst 1989 die Berliner Mauer und die DDR ist bald Vergangenheit. Heute, über zwanzig Jahre später, sucht Kirsi nach den Kameraden von damals. Sie will wissen, was in einer globalisierten Welt übrig geblieben ist vom großen Traum der Revolution. COMRADE, WHERE ARE YOU TODAY? nennt sie ihren Dokumentarfilm.

"COMRADE, WHERE ARE YOU TODAY? ist eine persönliche Reise durch Zeit und Raum – von der Überzeugung der internationalen Solidarität bis zur Enttäuschung über eine ideallose Welt und der ewigen Suche nach Gerechtigkeit", sagt Kirsi Marie Liimatainen. Ihre Spurensuche führt sie rund um den Globus – nach Bolivien, Chile, in den Libanon und nach Südafrika. Dabei entsteht ein einzigartiger Blick auf Geschichte und Gegenwart linker Bewegungen.

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