Дівія

Die Kamera in Dmytro Hreshkos Dokumentarfilm führt stoisch die Zerstörung von Natur und Ökosystemen vor Augen, die der russische Angriffskrieg ebenso wie das menschliche Leid über das die Ukraine bringt. Eindrucksvolle Drohnenaufnahmen zeigen von Bombeneinschlägen perforierte Landstriche, in denen zerstörtes Kriegsgerät und die Skelette großer Wildtiere selbst schon Teil der Landschaft geworden sind. Aufnahme um Aufnahme macht deutlich, welcher natürliche Schatz in der Ukraine zerstört wird. Gefilmt wurde hauptsächlich in den zahlreichen Nationalparks des Landes, vor denen die russischen Angriffe ebenso wenig Halt machen wie vor Wohnhäusern in den Städten.

Doch während der Krieg noch wütet, beginnen die Menschen schon aufzuräumen und zu heilen – Minensucher laufen die Felder ab, ausgebrannte Panzer werden geborgen. Und klopft hier nicht ein Specht an diesen tot aussehenden Baum und krabbelt da nicht ein Käfer über eine noch tief im Boden steckenden Bombe? Bilder wie diese erinnern leise an die Widerstandskraft der Natur, die sich noch von der größten Zerstörung zu erholen vermag.

Text: Susanne Mohr

SA 08.11. I 19:00 I OBENKINO I Ohne gesprochene Dialoge