Sektion: Close Up: Estonia

SINIKOLLANE

BETWEEN BORDERS

Erik Tikan
EE, 2025, 90 Min

Mit Beginn der russischen Invasion entschließt sich Erko, als freiwilliger Sanitäter in der Ukraine zu helfen. Doch je länger seine Einsätze werden, desto mehr entfernt er sich von seiner Familie in Estland. Eine estnische Perspektive auf den Krieg in der Ukraine und die Last, die die Freiwilligen in dessen Schatten zu tragen haben.

#society #family #crisis
FFC(C)

Performance

2025-11-06 | 13:00 Uhr
Obenkino

Erko will helfen, dort, wo die Not am größten ist. Ohne medizinischen Hintergrund wird er Sanitäter in der Ukraine, liefert Sachspenden in vom Krieg betroffenen Gebieten aus und organisiert Hilfsgüter und Transportfahrzeuge. Doch was als ehrenwerter Entschluss beginnt, steigert sich bis an die Grenzen einer Obsession.. Erko selbst spricht von einer Flucht aus der Realität, die Zuhause auf ihn wartet. Mit jedem Einsatz wächst der Zusammenhalt mit seinen Mithelfer*innen, das Gefühl, hier dringend gebraucht zu werden – und damit die Distanz zu seiner Frau und seinen Kindern. Die Heimat wird zu einer Parallelwelt, die er nicht mehr versteht und in der er auch nicht mehr verstanden wird. BETWEEN BORDERS erzählt von der persönlichen Geschichte und den traumatischen Erlebnissen Erkos und dabei zugleich von der Last und den Kosten, die alle Freiwilligen und auch Unfreiwilligen sowie deren Angehörige im Krieg tragen. Er richtet damit den Blick auf die in den Tagesnachrichten selten thematisierten Auswirkungen und Probleme am Rande des Krieges und zeigt das auch in den Bildern, die nicht vom Einsatz in unmittelbaren Kampfgebieten handeln: Erko bei einem Besuch im Waisenhaus, beim  scheinbar endlosen Warten auf einen Mechaniker und immer wieder auf den Autofahrten, auf denen er von seinen Einsätzen berichtet. Er ist ständig unterwegs. Zwischen Heimat und FrontFamilie und Kamerad*innen, Estland und der Ukraine, zwischen zwei parallelen Universen – und zwischen den Grenzen des Helfens und der eigenen Erschöpfung.

Text: Merlin Webers

 

DO 06.11. I 13:00 I OBENKINO I OmeU

Drehbuch
Erik Tikan
Kamera
Erik Tikan
Produzent
Elina Litvinova
Produktion
Three Brothers & Levila
Co-Produktion
Daniel Vaarik
Erik Tikan

Erik Tikan - Erik Tikan wurde 1989 geboren. Nach dem Gymnasium trat er in die Armee ein und war 2013 als Infanterist in Afghanistan im Einsatz. Danach arbeitete Erik als privater Sicherheitsdienstleister in Afrika.

Dabei hatte Erik schon immer eine Leidenschaft für das Geschichtenerzählen. Also begann er, sich mit Fotografie und Kameraführung zu beschäftigen. 2018 begann Erik seine erste Stelle als Pressefotograf. Er konzentrierte sich auf die Berichterstattung über verschiedene Konflikte. Er hat Reportagen über die französischen Gelbwesten-Unruhen, die Studentenproteste in Hongkong und die Proteste in Belarus gemacht sowie Dokumentarfilme über afghanische Veteranen und Freiwillige, die in Syrien gekämpft haben. Seit Beginn des Krieges konzentriert sich Erik nun auf seine Arbeit in der Ukraine.

Filme
2022 – Documentary film "ESTCOY-8". Director and cinematographer.
2021 – Short film "How I Started to Hate". Director and cinematographer.
2020 – Press video winner. Award for the best press video of 2020 for the video "Robert". This is a short documentary about an Estonian man who fought against ISIS in Syria in 2014. Director and cinematographer.
2019 – Press video winner. Award for the best press video of 2019 for the video "Hongkongers Were Ready to Die, We Were Not". This is a video story about the Hong Kong protests and the escape from the siege of Hong Kong Polytechnic University. Director and cinematographer.

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