НАШ ДІМ ГОРИТЬ

Das Ambiente ist opulent, die Kamera fährt dynamisch durch die Gästeschar, die Wohnung ist voller Menschen, die Stimmung ausgelassen: Sofia ist Zuhause. Wäre da nicht Max, mit dem noch eine Rechnung offen ist. Doch es kommt nicht zur Aussprache: Am nächsten Tag fallen die Bomben, Putins Armee fällt ins Land ein, Angst, Hektik und Panik brechen aus. Sich mit dem Van nach Lwiw, in den Westen des Landes, durchschlagen? Was tun mit der Hochschwangeren, was mit den Alten? Und was mit dem übrig gebliebenen Essen, das gestern noch so lecker und nach Zukunft geschmeckt hat? Hier bleiben und das Land verteidigen oder gehen, um zu überleben?

Die Kunsthistorikerin, Theaterregisseurin, Journalistin und Filmemacherin Alice Biletska verarbeitet in ihrem ersten Spielfilm auch eigene Erfahrungen. 2020 schloss sie ein Regiestudium am American Film Institute ab, derzeit lebt sie in den USA. OUR HOUSE IS ON FIRE entstand in der Ukraine unter Kriegsbedingungen. Über ihren Dreh erzählt sie: „Es war sehr intensiv. Aber ehrlich gesagt, sieht es von draußen intensiver. aus In dem Moment, in dem man dort ankommt und beginnt, Menschen in den Luftschutzbunkern und U-Bahn-Stationen zu interviewen, wird einem klar: ‚Oh, das ist absolut möglich.‘ Es ist nicht nur möglich, sondern muss sogar sofort geschehen, denn jedes Crewmitglied, jeder Statist, jeder Schauspieler – alle verstehen, wie wichtig es ist, dass [diese Geschichte] gerade jetzt in der Ukraine erzählt wird.“

Eine von Anfang an packend erzählte, nahegehende Geschichte aus einem Alltag, der keiner mehr ist, wie er sein sollte, über Träume, die keine mehr sind – und darüber, trotzdem Mensch zu bleiben, zu überleben und zu versuchen, den Umständen Würde abzutrotzen.

Text: Bernd Buder

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