Seit über drei Jahrzehnten verbindet das FilmFestival Cottbus (FFC) und dem Filmfestival Max Ophüls Preis (MOP) in Saarbrücken eine enge Partnerschaft. Das renommierte Festival des deutschsprachigen Nachwuchsfilms fand kürzlich zum 46. Mal statt und zeigte ein breites Spektrum an Spiel-, Kurz-, Dokumentar- und mittellangen Filmen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie aus der deutsch-französisch-luxemburgischen Grenzregion.
Traditionell präsentieren sich die beiden Partnerfestivals gegenseitig mit ausgewählten Filmen. In diesem Jahr stellte FFC-Programmdirektor Bernd Buder gemeinsam mit dem Produzenten Matěj Paclík den tschechisch-slowakischen Wettbewerbsbeitrag OUR LOVELY PIG SLAUGHTER aus dem letztjährigen FFC-Wettbewerb in Saarbrücken vor. Gleichzeitig nutzte das FFC die Gelegenheit, um nach einem geeigneten Beitrag für den Jugendfilmwettbewerb in Cottbus zu suchen, der 2025 vielleicht wiederum von Saarbrücken nach Cottbus gebracht wird.
UNGEDULD DES HERZENS: Gewinnerfilm aus Brandenburg überzeugt
Ein besonderer Erfolg: Der in Brandenburg spielende Film UNGEDULD DES HERZENS von Regisseur Lauro Cress gewann den Preis für die beste Regie beim MOP. Der Film überzeugt mit einer intensiven Geschichte, starkem Schauspiel und einer außergewöhnlichen erzählerischen Tiefe.
Inhalt: Der junge Soldat Isaac (Giulio Brizzi) genießt mit seinen Kameraden einen Abend auf der Bowlingbahn, als er die Schwestern Ilona (Livia Matthes) und Edith (Ladina von Frisching) kennenlernt. Ein Missverständnis um endet in einem peinlichen Eklat. Doch Isaac ist fest entschlossen, den Fauxpas wiedergutzumachen. Zwischen ihm und Edith entwickelt sich eine unerwartete Freundschaft, die jedoch in einen zerstörerischen Strudel aus Besessenheit und Missverständnissen gerät.
Jurybegründung: „Aus einer vorsichtigen Annäherung wächst eine Liebe – eine Liebe, die wie ein zart gewobenes Netz Halt verspricht, doch am Ende erdrückt und jede Freiheit nimmt. Mit klassenbewusstem Blick, großer Sensibilität und einem elektrisierenden Schauspielensemble erzählt dieser Film vom Zustand rastloser Sehnsucht, vom Verlust der eigenen Identität und der Angst, nie wirklich eine gehabt zu haben. Gleichzeitig entfaltet er eine stille Hoffnung, die Kräfte freisetzt – auch in uns. Dabei ist er so rau und kantig wie sein Protagonist, ein ungeschliffener Diamant, voll zerbrechlicher und schmerzhafter Schönheit.“
Die Jury des Wettbewerbs Spielfilm bestand aus Max Gleschinski, Sibel Kekilli, Ana de Mier y Ortuño, Burhan Qurbani und Nurhan Ȟekerci-Porst.
Das FFC gratuliert herzlich zu diesem Erfolg und freut sich auf weitere inspirierende Begegnungen mit dem Filmfestival Max Ophüls Preis!