Zweifache Preisträger beim Filmfestival

OSTATNIA RODZINA/THE LAST FAMILY von Jan P. Matuszyński
OSTATNIA RODZINA/THE LAST FAMILY von Jan P. Matuszyński © Hubert Komerski

Der polnische Film OSTATNIA RODZINA/THE LAST FAMILY gewann beim 26. FilmFestival Cottbus gleich zwei Preise: Mit dem Preis für den besten Debütfilm, in Höhe von 3.000 EUR gestiftet durch die BTU Cottbus-Senftenberg sowie die Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, zeichnete die Jury den Beitrag von Jan P. Matuszyński aus.

Die drei Juroren Lu Schulz, Ralf Schuster und Natalia Sinelnikova erklärten: „Das faszinierende Kammerspiel und außergewöhnliche Familienportrait berührt und verstört zugleich: In zwei Stunden schafft der Regisseur, drei Jahrzehnte Familiengeschichte zu verdichten und das fragile Zusammenleben einer Familie meisterhaft zu inszenieren, unaufgeregt, pur und bewegend. Der Umgang mit Zeit und Raum beeindruckt im gleichen Maße wie die großartige schauspielerische Leistung. In dem alltäglichen Zusammenleben seiner Figuren setzt sich der Film auch mit den Fragen nach dem Sinn des Lebens und des Leidens, nach Umgang mit Liebe und Tod auseinander. Ein durch und durch beeindruckendes Spielfilmdebüt!“

Der Hauptdarsteller des Filmes Dawid Ogrodnik in der Rolle des Tomasz Beksiński erhielt darüber hinaus den Preis für einen herausragenden Darsteller, dotiert mit 5.000 Euro und gestiftet von der Sparkasse Spree-Neiße. Im Rahmen der Preisverleihung bedankte sich Ogrodnik per Videobotschaft für die Auszeichnung und betonte, dass die LUBINA eine große Motivation sei, sich darstellerisch weiterzuentwickeln.

Ebenfalls zweifacher Preisträger ist der ungarische Film TISZTA SZÍVVEL/KILLS ON WHEELS von Attila Till. Er erhielt den FIPRESCI-Preis, überreicht von der Jury der internationalen Vereinigung von Filmkritikern und Filmjournalisten. Diese erklärte: „KILLS ON WHEELS ist der womöglich cleverste, inspirierendste, unerwartet tiefgründigste und liebenswerteste Film im gesamten Wettbewerb Spielfilm des 26. FilmFestival Cottbus. Die Art und Weise, wie Attila Till, Regisseur und Drehbuchautor, die ernsten – und notwendigen – Themen porträtiert, die dem Film zugrunde liegen; ihnen dabei einen solch vergnüglichen und doch bittersüßen Anstrich im Genremix zwischen Kriminal-Thriller und schwarzer Komödie verpasst – sie macht seinen zweiten Spielfilm zur Steilvorlage, um sich dem osteuropäischen Film vorurteilsfrei zu nähern.
TISZTA SZÍVVEL/KILLS ON WHEELS ist bewegend, unterhaltsam, rau, lustig – und der Beweis, dass der osteuropäische Film dem internationalen Publikum frischen Wind in der Form von Blockbustern zu bieten hat, die es mit jeder Hollywoodproduktion aufnehmen können.”

Außerdem überzeugte TISZTA SZÍVVEL/KILLS ON WHEELS auch die Jury von SIGNIS und INTERFILM, die dem Film den Preis der Ökumenischen Jury verlieh. „Darf eine ökumenische Jury ihren Preis an einen Killer verleihen? Vermutlich nicht, auch dann nicht, wenn er im Rollstuhl sitzt. Wir geben unseren Preis an einen todernsten Film, in dem es letztlich nicht um Killer geht, sondern um die Macht des menschlichen Geistes, den Willen zu leben und die Leidenschaft, niemals aufzugeben. Für den wahren Helden ist es keine Flucht, Comics zu zeichnen, sondern ein Mittel, sein Leben zu bewältigen. Mit großem Respekt nehmen die Filmemacher die Situation von behinderten Menschen ernst.“

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