Kilakoltatás

Ein unerfahrener Gerichtsvollzieher will seine erste Zwangsräumung schnell und effizient hinter sich bringen. Aber dann geht alles schief. Vor dem Einfamilienhaus im Budapester 18. Bezirk haben sich Aktivist*innen versammelt. Die ältere Dame, die das Haus verlassen soll, lässt erst einmal ein Dutzend Hunde los. Die einzige Polizistin vor Ort bittet um Verstärkung. Ein Sondereinsatzkommando kommt, die Feuerwehr ist schon vor Ort, dann noch eine Vermittlerin und ein Hundedoktor, der die kläffenden Köter betäuben soll. Aktivist*innen rufen zur Sitzblockade auf. Niemand will hier die alleinige Verantwortung übernehmen, alle Beteiligten verweisen auf „die Bestimmungen“, die man einhalten müsse. Regisseur Máté Bence Fazekas beginnt seinen Debütfilm zunächst als Komödie mit trockenem Humor und immer absurderen Situationen. Zunehmend billigt er seinen Figuren dann eine Entwicklung zu, erzählt von falscher Berufswahl und Familienzwängen, von Verarmung und einer Gesellschaft, in der am Ende doch nicht jeder nur gleichgültig bleibt und nur an sich selbst denkt.

Text: Jörg Taszman

Weltspiegel : Originalversion mit engl. Untertitel + deutscher Simultanübersetzung
Kammerbühne/Serienlounge: Originalversion mit engl. Untertitel