DRAKULA HALÁLA

Der Originalfilm, der ein Jahr vor der Uraufführung von Friedrich Wilhelm Murnaus Nosferatu in Österreich entstand, ging im Zweiten Weltkrieg verloren; zweifellos wäre er heute ein filmhistorischer Meilenstein. Gemeinsam mit dem Regisseur Károly Lajthay schrieb Mihály Kertész das Drehbuch, der später bekannt wurde als Michael Curtiz, Regisseur von Casablanca und anderen Klassikern der goldenen Hollywood-Ära.

THE DEATH OF DRACULA entstand unter der Regie von Filmstudierenden an der ungarischsprachigen Sapientia-Universität im rumänischen Cluj-Napoca. Die acht jungen Regisseur*innen rekonstruierten den stummen Originalfilm auf 16-mm-Material anhand der überlieferten Fragmente und Spuren – und schufen damit den ersten Dracula-Film, der in Transsilvanien inszeniert und produziert wurde.

Herausgekommen ist eine Erzählung, die sich gleichermaßen von Bram Stokers Dracula-Adaptionen wie von den Klassikern des deutschen Expressionismus absetzt. Statt auf literarische und filmische Mythen stützt sich The Death of Dracula auf die weitaus ältere Folklore Transsilvaniens – umgesetzt mit den expressiven Mitteln des Stummfilms und einer eigens komponierten Orchestermusik. Eine der eindrucksvollsten Szenen, der Tanz von Draculas Bräuten, entfesselt eine wilde, urwüchsige Energie, die den Film im Kern antreibt.

Text: Ksenia Reutova

FR 07.11. I 20:30 I KAMMERBÜHNE I OmeU