Sektion: Wettbewerb Spielfilm

LETNÍ ŠKOLA, 2001

SUMMER SCHOOL, 2001

Dužan Duong
CZ, 2025, 103 Min

Nach zehn Jahren in Vietnam kehrt der siebzehnjährige Kien im Sommer 2001 ins tschechische Cheb zurück. Die Ankunft des stillen Teenagers mit der auffälligen knallroten Frisur lässt nicht nur unterdrückte Konflikte in seiner Familie aufbrechen, auch in der vietnamesischen Community brodelt es. Frisch, witzig und überaus authentisch erzählt der tschechisch-vietnamesische Regisseur Dužan Duong nicht nur vom Aufwachsen seiner Generation zwischen zwei Kulturen.

#coming-of-age #family #queer
(C)AZNkru / Nutprodukce

Performance

2025-11-07 | 19:00 Uhr
Weltspiegel Saal 3
2025-11-08 | 16:00 Uhr
Weltspiegel Großer Saal

In Tschechien hat man lange gewartet auf diesen Spielfilm, der endlich Einblicke in das Leben der vietnamesischen Community gewährt, der drittgrößten Minderheit im Land. Der Film ist inspiriert von der eigenen Kindheit des Regisseurs im nordböhmischen Cheb, nahe der tschechisch-deutschen Grenze, wo sich der riesige vietnamesische Dragoun-Markt befindet.

Hier betreibt Familienvater Zung einen Stand mit nicht ganz legalen Waren, auch seine Frau und sein kleiner Sohn Tai helfen mit. Der Markt sichert ihnen nicht nur das Einkommen, hier spielt sich auch ihr gesamtes soziales Leben ab. Nach zehn Jahren in Vietnam steht der ältere Sohn Kien nicht nur den streng gehüteten Geheimnissen seiner Familie gegenüber. Er sieht sich auch mit konservativen Moralvorstellungen konfrontiert. Er gerät mitten in die Konflikte im Mikrokosmos des Marktes, der der Community zwar einen ökonomischen Rückhalt bietet, aber durch seine mafiösen Strukturen auch gefährliche Abhängigkeiten schafft.

Besonders interessant wird der Film durch die multiperspektivische Erzählform: die Ereignisse werden nacheinander aus der Sicht von Vater Zungkein und dem jüngsten Sohn Tai erzählt. Beide erleben die Ereignisse um die Ankunft von Kien ganz verschieden, nehmen das Publikum in ihre jeweilige Perspektive mit und eröffnen uns immer wieder überraschende Einsichten. Regisseur Duong, der mit SUMMER SCHOOL 2001 sein Spielfilmdebut vorlegt, wurde auf dem 27. FilmFestival Cottbus für seinen Kurzfilm BO HAI mit dem Cottbus Discovery Script Doctoring Award ausgezeichnet.

Text: Christina Frankenberg

 

FR 07.11. I 19:00 I WELTSPIEGEL SAAL 3 I OmU, de + en

SA 08.11. I 16:00 I WELTSPIEGEL GROSSER SAAL I OmU, de + en

Drehbuch
Dužan Duong, Lukás Kokes, Jan Smutny
Kamera
Adam Mach
Ton
Petr Kolev
Schnitt
Jakub Jelínek / Jakub Podmanický
Ausstattung
Marek František Špitálský
Musik
Jonatán Pastirčák
Darsteller
Hoang Anh Doan, Nguyen Thi Hoang Dung, Bùi The Duong, Le Quynh Lan
Produzent
Lukáš Kokeš
Produktion
nutprodukce
Co-Produktion
AZN kru. / nutprodukcia
Dužan Duong

Dužan Duong - Dužan Duong wurde 1991 in Hanoi geboren. Im Alter von vier Jahren zog er mit seiner Familie in die Tschechische Republik. Er studierte Bank- und Versicherungswesen an der Wirtschaftsuniversität und war ein Semester lang Student der Schnittabteilung an der FAMU. 2015 drehte er seinen ersten Kurzfilm MAT GOC, der beim Jihlava IDFF Premiere feierte. 2017 feierte sein nächster Kurzfilm BO HAI auf demselben Festival Premiere und gewann den Preis für die beste Regie beim FAMUFEST und den Preis für den besten Kurzfilm beim Finale Pilsen. Außerdem erhielt er eine besondere Erwähnung der Jury bei Prague Shorts und Nominierungen für den Filmkritikerpreis und den Magnesia-Preis. Im Jahr 2025 feierte sein Debüt-Spielfilm SUMMER SCHOOL, 2001 seine Weltpremiere beim Karlovy Vary International Film Festival.Er ist ein autodidaktischer Filmemacher, der sich nicht nur für die Regie, sondern auch für die Kinematografie und generell für alle Disziplinen des Filmemachens begeistert. Er ist Mitbegründer der tschechischen Produktionsfirma AZN kru.

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