Sektion: Wettbewerb Spielfilm

ԱՅՍՊԵՍ ԱՍԱՑ ՔԱՄԻՆ

THUS SPOKE THE WIND

Maria Rigel
AM, 2025, 92 Min

Der introvertierte Hayk wächst auf dem Hof seiner Tante in der armenischen Provinz auf. Als seine Mutter Anahit zurückkehrt, wird sie wie eine Fremde empfangen: zu rebellisch, zu emanzipiert, zu anders. Hayk nimmt die zunehmenden Spannungen mit der intensiven Wahrnehmung des Außenseiters auf. Sehnsüchtig nach menschlicher Nähe, beobachtet er das geheimnisvolle Spiel der Untertöne, das Kräftemessen der Gefühle, das Wechselspiel des Windes zwischen zärtlichem Rascheln und aufbrausendem Heulen.

#drama #landscape #femalevoices
(C)small_Antipode

Performance

2025-11-06 | 18:30 Uhr
Weltspiegel Saal 3
2025-11-05 | 15:30 Uhr
Weltspiegel Großer Saal

Anahits dunkelrot gefärbte Haare weisen sie schon äußerlich als Fremdgewordene in ihrer ehemaligen Heimat aus. Die Einheimischen sind skeptisch allem Neuen gegenüber, der Zurückgekehrten schlagen Misstrauen und Abneigung entgegen.

„Erzählst du mir vom Krieg?“, fragt Anahit einmal ihren Liebhaber, doch der will seinen Schmerz nicht teilen. Szenen wie diese deuten die Konflikte der gegenwärtigen armenischen Gesellschaft leise an. Während die Figuren für ihre unter der Oberfläche deutlich spürbaren Verletzungen keine Worte finden, sucht Regisseurin Maria Rigel Bilder dafür.

Sie verließ 2022 ihre russische Heimat, seither lebt und arbeitet sie in Armenien. In Thus Spoke the Wind erzählt sie von Außenseiter*innen, die sich gegenseitig keinen Halt geben können. Ihre Sprachlosigkeit übersetzt die Inszenierung in eine eindrucksvolle, symbolische Bildsprache, die die Distanz zwischen den Figuren vermittelt, ihnen aber gleichzeitig individuelle Tiefe verleiht. In der atmosphärischen Soundgestaltung ist der titelgebende Wind genauso präsent wie der Klang der duduk, einer Art Oboe, die als armenisches Nationalinstrument gilt.

Text: Susanne Mohr

 

MI 05.11. I 15:30 I WELTSPIEGEL GROSSER SAAL I OmU, de + en

DO 06.11. I 18:30 I WELTSPIEGEL SAAL 3 I OmU, de + en

Drehbuch
Maria Rigel
Kamera
Ayrat Yamilov
Ton
Ivan Bartusenko
Schnitt
Aleksey Shevchenko
Musik
Steve Brand
Darsteller
Albert Babajanyan, Lusine Avanesyan, Annika Abrahamyan
Produzent
Ernest Bagdasaryan, Maria Rigel, Gala Minasova
Produktion
EmoProduction
Maria Rigel

Maria Rigel - Maria Rigel wurde 1993 geboren. 2015 schloss sie ihr Studium an der Philologischen Fakultät der Staatlichen Universität Moskau ab, 2017 erwarb sie einen Master-Abschluss an der VGIK im Drehbuch-Workshop von Yu. N. Arabov. 2022 studierte sie am MSNC (Workshop von Dmitry Mamuliya). Seit 2022 promoviert sie in Kunstwissenschaften. Ihr Debüt-Spielfilm (The dream is gone) zum Thema Antikrieg nahm am Programm des Shanghai Film Festivals 2021, des Cottbus Film Festivals 2023, des Vittorio Veneto Film Festivals 2022 und des Lucania Film Festivals 2022 teil. Seit März 2022 lebt sie in Armenien und arbeitet als Regisseurin und Produzentin bei der Filmproduktionsfirma EMA.

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