Sektion: Spotlight: Weimarer Dreieck

IM NAMEN DES SOHNES

IM NAMEN DES SOHNES

Rosalia Romaniec
DE/PL, 2013, 57 Min

Die wahre Geschichte hinter dem DOPPELGÄNGER: 1977 stattet der polnische Geheimdienst einen seiner Agenten mit der Identität eines in Polen geborenen Deutschen aus. Der vorgebliche Sohn kontaktiert seine inzwischen in der BRD lebende „Mutter“, fasst dort Fuß und wartet auf Anweisungen. Doch inzwischen begibt sich der echte Sohn auf die Suche nach den Spuren seiner leiblichen Familie…

#history #family #political
FFC(C)

Performance

2025-11-05 | 12:15 Uhr
Weltspiegel Saal 3
2025-11-08 | 13:30 Uhr
Obenkino

Der Onkel der Filmemacherin Rosalia Romaniec wurde unter dem Namen Heinz Piotr als Kind einer Deutschen und eines Rotarmisten kurz nach Kriegsende in Sopot geboren. Als die Mutter Hildegard das Land im Zuge der Vertreibungen der Deutschen verließ, blieb der Sohn in Polen, wurde von einer polnischen Familie adoptiert und in Janusz Piotr umgetauft.

Nachdem Mitte der 1970er-Jahre Reiseerleichterungen zwischen Deutschland und Polen in Kraft traten, nutzte der polnische Geheimdienst die Geschichte, um einen Agenten mit der Identität von Heinz Piotr auszustatten. So meldete sich eines Tages ein junger Mann namens Heinz Arnold bei der inzwischen in Bremen lebenden Mutter Hildegard und behauptete, ihr Sohn zu sein. Heinz Arnold machte Karriere bei der Aussiedler- und Zuwandererstelle und in der SPD in Bremen, war vom Geheimdienst für wirklich wichtige Tätigkeiten vorgesehen. Doch dazu kam es nicht, denn der wirkliche Sohn machte sich auf die Suche nach seinen Eltern, schaltete dazu das Rote Kreuz ein – und starb 1985 unter ungeklärten Umständen. Der Agent – mit echtem Namen Jozef K. – wurde verhaftet und gehörte 1988 auf der Glienicker Brücke in Berlin zu den letzten Agenten, die zwischen Ost und West ausgetauscht wurden. Keine Räuberpistole – dies ist die wahre Geschichte, Jan Holoubek für seinen Spielfilm DOPPELGÄNGER adaptierte.

Text: Bernd Buder

 

MI 05.11. I 12:15 I WELTSPIEGEL SAAL 3 I dt. OV

SA 08.11. I 13:30 I OBENKINO I dt. OV

 

Talk: Eine biografische Spionagegeschichte – Realität und Fiktion
Obenkino, Sa 08.11. | 14:30 Uhr

Rosalia Romaniec

Rosalia Romaniec - Geboren: 01. Mai 1972 in Gliwice / Polen

Studium der Journalistik und Politikwissenschaften in Dortmund (1993-1999 )

Berufserfahrung1997 – 2016 freie Journalistin/ Moderatorin bei Medien in Deutschland (DW, WDR, Deutschlandfunk, RBB) und Polen (TV Polonia, Gazeta Wyborcza) 2016 – 2018 Leiterin der Abteilung Östliches Mitteleuropa bei Deutsche Welle Bonn2018 – 2020 Leiterin der Abteilung Politik Hintergrund bei Deutsche Welle Berlin2020 bis heute – Leiterin des Hauptstadtstudios der Deutschen Welle Berlin

Engagement: 2006 - 2008 Vorsitzende des Vereins der Ausländischen Presse in Deutschland

Filme
Dokumentarfilme:
2013 „Im Namen des Anderen“ (58’00, WDR)
2013 „Meine Familie und der Spion“ (ARD/WDR, 43’30) – Kurzfassung von „Im Namen des Anderen“
2014 „Lernt Polnisch – die DDR-Opposition und die Solidarność“ (42’30, DW)
2015 „2 + 4 + X – eine kurze Geschichte der Wiedervereinigung“ (42’30, DW)
2018 „Zukunft Europa – die jungen Helden“ (42´30, DW)
2024 „AfD und ihre außenpolitische Vision“ (DW, Youtube DW, 50´10)
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