Luka Golinski und Mira Dubian gewannen mit ihrem Filmprojekt letztes Jahr einen Produktionskostenzuschuss des von der Schule für Niedersorbische Sprache und Kultur und dem FilmFestival Cottbus ausgelobten „Akcija“-Filmförderpreises. Die Geschichte der Freundschaft zwischen einer extrovertierten Punkerin und einem introvertierten Jungen fragt nach dem Verhältnis zwischen Tradition und Individualismus. Danach, ob und wie man sich frei entfalten kann, wenn einem qua Herkunft bereits eine feste Rolle zugeordnet wurde, irgendwo zwischen Dorfjugend und Hoferbe. Wie sehen queere Freiräume auf Sorbisch aus und wie fühlt man sich zwischen den Dorfnazis in der Kneipe, wenn man eigentlich Klara ist, und nicht Karl? Das Regie-Duo Mira Dubian und Luka Golinski ist Teil des „Kollektiw Wakuum“, das sorbische Tradition und Erfahrungen mit subkulturellen und künstlerischen Ansätzen neu interpretiert.
Luka Golinski, Mira Dubian - Luka Golinski, geb. 2003 in Hamburg, wuchs auf zwischen der norddeutschen Hansestadtund Lehde im Spreewald, dem Herkunftsort seiner Familie. Seit seinem Abitur imvergangenen Jahr lebt und arbeitet er dauerhaft in der Lausitz. Aktuell nimmt er amSprachprojekt “Zorja” teil.Golinski ist weiterhin Mitglied im Kolektiw Wakuum, einem Kollektiv für sorbische Kunst undSubkultur. Ende 2022 fand sich darüber das Kernteam von PYTAŚ A NAMAKAŚ, demersten sorbischen Coming-Out-Kurzfilm, zusammen. Die Filmidee wurde vom FFC inZusammenarbeit mit der Schule für Niedersorbische Sprache und Kultur mit demAkcija-Filmförderpreis ausgezeichnet.PYTAŚ A NAMAKAŚ ist Golinskis filmisches Debüt.Mira Dubian, aufgewachsen in Dissen bei Cottbus, ist mit der sorbischen Sprache und Kulturaufgewachsen. Nach einem Jahr in Odessa studiert sie Jura in Leipzig. Dubian ist ebenfallsMitglied des sorbischen Kolektiw Wakuum für Kunst und Subkultur. Derzeit pausiert sie ihrStudium und ist Teilnehmerin beim Sprachprojekt "Zorja".Im Jahr 2019 drehte Dubian gemeinsam mit anderen Schülern des NiedersorbischenGymnasium ihren ersten Kurzfilm - "Zymske Prozniny", ein dokumentarischer Kurzfilm übersorbisches Leben in der DDR. Im Jahr 2021 gewann ihr experimenteller Kurzfilm "SE PADA"den Sonderpreis der Stiftung fürs sorbische Volk bei der Lausitzer Filmschau.