Sektion: Hits

BELO SE PERE NA DEVETDESET

WHITES WASH AT NINETY

Marko Naberšnik
SI/IT/HR/RS/ME/MK, 2025, 144 Min

Als junge Frau trotzt Bronja dem Krebs und erinnert sich an ihre Kindheit in Jugoslawien, als der Vater meist vor dem Fernseher saß und auf die Kommunisten schimpfte. Für die slowenische Unabhängigkeit hat sie nicht nur Jubel übrig. Der autobiographisch geprägte Bestseller von Bronja Žakelj wurde in acht Sprachen übersetzt, die Verfilmung nun von fast allen Nachfolgestaaten Jugoslawiens koproduziert.

#drama #memory #family
FFC(C)

Performance

2025-11-05 | 13:00 Uhr
Glad-House
2025-11-09 | 18:00 Uhr
Obenkino

Als ihre Mutter nur noch geschwächt im Bett liegt, ist die pubertierende Bronja vor allem genervt. Aber als das Mädchen erfährt, dass die Mutter sterben wird, ist sie am Boden zerstört. Als junge Erwachsene erkrankt Bronja dann ebenfalls an Krebs und will unbedingt noch ihren 21. Geburtstag feiern.

Die Bestsellerverfilmung des autobiografischen Romans „Weiß wäscht man bei 90 Grad“ von Bronja Žakelj  beginnt Ende der Tito-Ära und führt bis zum Zerfall Jugoslawiens und der Unabhängigkeit Sloweniens. Während Bronja eine Kämpferin ist, die immer wieder versucht, das Leben zu feiern, bleibt ihr Vater ein notorischer Nörgler und Kommunistenhasser. Dennoch zeigt auch er gelegentlich Emotionen, trauert um seine Frau, bangt um die Tochter. Regisseur Marko Naberšnik gelingt es, mit viel Zeitkolorit an die Wendezeit in Slowenien zu erinnern und gekonnt die die unterschiedlichen Lebensgefühle mehrerer Generationen zu porträtieren. . Auch der kraftvolle Soundtrack fängt diese Zeiten ein. Das spürt man besonders in „Še je čas“ von Martin Krpan, einem Hit der späten 1980er Jahre, in dem es heißt:

„Es ist noch Zeit, um herauszufinden,

Was besser ist: bleiben oder gehen.

Es ist noch Zeit, um herauszufinden;

Was richtig ist und was ich nicht darf.

Vielleicht reiße ich eines Tages den Zaun nieder

Vielleicht komme ich eines Tages von hier weg 

(Ein neues Gesicht wird ins Haus einziehen…)

Nur die Hunde bleiben gleich.“

Text: Jörg Taszman

 

MI 05.11. I 13:00 I GLAD-HOUSE I OmeU + dt. Übersetzung

SO 09.11. I 18:00 I OBENKINO I OmeU

Drehbuch
Zakelj Bronja, Marko Nabersnik
Kamera
Maksimilijan Sušnik
Schnitt
Milica Jelaca
Ausstattung
Maja Moravec
Darsteller
Lea Cok, Anica Dobra, Jurij Zrnec, Tjasa Zeleznik
Produzent
Ales Pavlin, Andrej Stritof
Produktion
Perfo Production
Co-Produktion
Biberche, Black Cat Production, Kinorama, Protos Film, Quasar
Marko Naberšnik

Marko Naberšnik - Marko Naberšnik ist ein slowenischer Regisseur und Drehbuchautor. Er wurde 1973 in Maribor geboren. Er begann seine Filmkarriere als Journalist und Kameramann, bevor er 1996 an die New York Film Academy (NYFA) ging. Dort drehte er den Kurzfilm The Beginning, der ihm half, die Aufnahmeprüfung für die Akademie für Theater, Radio, Film und Fernsehen an der Universität Ljubljana zu bestehen. Er schloss 2002 sein Studium der Film- und Fernsehregie ab und erwarb 2010 seinen Master-Abschluss.Heute arbeitet er als Professor am Institut für Film und Fernsehen der Akademie für Theater, Radio, Film und Fernsehen und als Regisseur von Spiel- und Dokumentarfilmen sowie Fernsehsendungen. Er hat mehr als 600 Fernsehsendungen, Serien und Dokumentarfilme gedreht. Sein Spielfilmdebüt Rooster Breakfast ist der drittmeistgesehene slowenische Film aller Zeiten.Auch sein zweiter Spielfilm Shanghai war 2012 ein großer Erfolg. Beim Montreal World Film Festival (36. Ausgabe) der Kategorie A wurde er als einer von 17 Filmen für das offizielle Wettbewerbsprogramm ausgewählt. Die Festivalauswahl traf ihre endgültige Entscheidung nach der Sichtung von 3.000 Filmen. In der renommiertesten Sektion erhielt Shanghai den Preis für das beste Drehbuch.

2014 stellte Naberšnik sein drittes Spielfilmprojekt fertig, Die Wälder sind noch grün (The Woods Are Still Green), das ihm erneut einen Platz bei einem Festival der Kategorie A einbrachte. Der Film wurde in das offizielle Wettbewerbsprogramm des 17. Shanghai International Film Festival aufgenommen. Insgesamt bewarben sich 1.099 Filme aus 112 Ländern um die Aufnahme in das Hauptprogramm des Festivals. „Die Wälder sind noch grün“ war eine Koproduktion zwischen Slowenien und Österreich, die vollständig aus privaten Mitteln ohne Unterstützung durch öffentliche Filmfonds finanziert wurde. Der Film kam sowohl in Slowenien als auch in Österreich in die Kinos. Er erhielt positive Kritiken und wurde von der renommierten amerikanischen Zeitschrift „The Hollywood Reporter“ gut aufgenommen. Bis heute hat Naberšnik fünf Spielfilme für das Kino gedreht.

Filme
2007 Petelinji zajtrk (Rooster's Breakfast) - feature
2012 Šanghaj (Shanghai Gypsy) - feature
2014 Gozdovi so še vedno zeleni (The Woods Are Still Green) - feature
2017 Slovenija, Avstralija in jutri ves svet (Slovenia, Australia and Tomorrow the World) - feature
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