Sektion: Cottbus Masters

MADE IN EU

MADE IN EU

Stephan Komandarev
BG/CZ/DE, 2025, 102 Min

Zu Beginn der COVID-19-Pandemie verheimlicht die bulgarische Näherin Iva ihre Krankheit, um ihren Arbeitsplatz nicht zu verlieren. Als man sie als erste Covid-Kranke der Stadt identifiziert, wird sie im Dorf zum Sündenbock gemacht – erst von der Fabrik, dann von den Nachbarn ausgegrenzt. Ein berührender Film über die prekären Arbeitsbedingungen von Textilarbeiter*innen in ärmeren EU-Regionen.

FFC(C)

Performance

2025-11-06 | 21:00 Uhr
Weltspiegel Saal 3
2025-11-07 | 10:30 Uhr
Weltspiegel Saal 2

Regisseur Stephan Komandarev und Drehbuchautor Simeon Ventsislavov sind keine Unbekannten, wenn es darum geht, soziale Themen anzusprechen. In früheren Filmen beleuchteten sie das Leben von Polizisten und Taxifahrern, nun widmen sie sich den beschämenden Arbeitsbedingungen von Näherinnen in einer kleinen bulgarischen Stadt. Inspiriert von wahren Begebenheiten in der Bekleidungsfabrik Miziya in Pleven im März 2020, erzählt Komandarev eine globale Geschichte über Ausbeutung und die Auswüchse des europäischen Kapitalismus aus einer sehr persönlichen Perspektive. Das Drama zieht Parallelen zwischen der COVID-19-Pandemie und der allgemeinen Wirtschaftskrise und regt zur Diskussion über die Verflechtung dieser Themen an. Es wirft Fragen zur Globalisierung und zur Kluft zwischen den zentralen und den peripheren Ländern Europas auf und stellt unfaire Arbeitspraktiken als eine Form der modernen Sklaverei dar.

Stilistisch setzt der Film auf lange Kamerafahrten und restriktive Bildausschnitte, folgt den Figuren in langen Einstellungen, die das Gefühl der Überwachung und Erstickung unterstreichen, und verwendet ein 3:2-Bildformat, bei dem die Figuren in die Bilder gequetscht sind oder durch andere Objekte hindurch betrachtet werden. Komandarev möchte in Zukunft mehr bulgarische Geschichten einem globalen Publikum näherbringen und sein Augenmerk weiterhin auf Berufsgruppen lenken, die im gesellschaftlichen Diskurs kaum eine Stimme haben. Sein nächstes Projekt widmet sich den Erfahrungen von Rettungssanitätern in Sofia.

Text: Mourad Touil

 

DO 06.11. I 21:00 I WELTSPIEGEL SAAL 3 I OmU, de + en

FR 07.11. I 10:30 I WELTSPIEGEL SAAL 2 I OmU, de + en

Drehbuch
Simeon Vensislavov und Stephan Komandarev
Kamera
Vesselin Hristov
Ton
Martin Jilek
Schnitt
Martin Jilek
Ausstattung
Ivelina Minava
Darsteller
Gergana Pletnyova
Produzent
Stephan Komandarev, Katya Trichkova
Produktion
Argo Film
Co-Produktion
42films, Negativ

Stephan Komandarev - Stephan Komandarev wurde 1966 in Sofia geboren. Er machte seinenAbschluss in Film- undFernsehregie an der Neuen Bulgarischen Universität (1999). ZuStephan Komandarevs Werken gehören preisgekrönte Spiel- undDokumentarfilme. Er ist Dozent an der Filmabteilung der NeuenBulgarischen Universität, Sofia (seit 2008). Er ist EAVE-Absolvent von2011 und Mitglied der Europäischen Filmakademie, des bulgarischenVerbands der Filmregisseure und des bulgarischen Verbands derFilmproduzenten

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