ZEMLJO KRAST
STEALING LAND
Performance
Im in Slowenien populären Schulhofspiel "Stealing Land", bei den man seinen Spielpartnern Land abluchsen muss, hat sich Luka als "Palästina" bezeichnet, Lun als "Amerika". Das geht nun nicht, meint eine Mutter, und ein Vater grätscht mit einem Kurzvortrag über US-amerikanischen Imperialismus dagegen. Mühsam verträgt sich die Tischgesellschaft wieder, bis, inzwischen ist Alkohol geflossen, das Gespräch erneut zu galoppieren beginnt: von Rassehundezucht ("wie bei Hitler") zum Swinger-Club, Covid-Impfungen angerissen, Russland-Ukraine auch, immer wieder steht "Palästina" zwischen den beiden Pärchen, und einmal auch die These, dass amerikanische Filme Schuld daran sind, dass man "hier" nicht mehr das Weinglas am Stil hält, weil es cooler aussieht, wie Brad Pitt das Glas anfasst.
Kammerspielartige Komödie, entstanden in zwei Workshoptagen, die all die Familien- und Freundestischdiskussionen, mit denen wir uns stets aufs Neue entzweien und dann vielleicht auch wieder vertragen, mit fast schon therapeutischem Humor auf die Schippe nimmt. Eine Tour-de-Force der Rechthaberei und des mit großen Gesten gestreuten Zweifels – ganz wie im echten Leben. Regisseur Žiga Virc knüpft mit seinem neuen Film an den Kafkaesk-selbstironischen Tonfall seiner Mockumentary HOUSTON, WE HAVE A PROBLEM! an, die 2016 beim FFC lief.
Text: Bernd Buder
MI 05.11. I 21:00 I WELTSPIEGEL SAAL 2 I OmU, de + en
DO 06.11. I 12:45 I WELTSPIEGEL GROSSER SAAL I OmU, de + en
Iza Strehar
Fabris Šulin
Grega Švabič
Andraž Jug
Suzana Krevh, Lara Maria Vouk, Andraž Jug, Tines Špik
Zwinger Film GmbH
Žiga Virc -