ТРИУМФ

Die Grabung des sogenannten „Tsarichina-Lochs“ im Jahr 1990, bei dem Armee und selbsternannte übernatürliche Medien gemeinsam nach außerirdischen Schätzen suchten, dient dem Regie-Duo Kristina Grozeva und Petar Valchanov als Vorlage für ihre surreale Militärsatire.. Der Ton des Films pendelt zwischen Komödie und Groteske: Soldaten führen mit ernster Miene obskure Befehle aus – beten, singen, Steine bürsten – im Glauben an die globale bulgarische Vorherrschaft. Filmkritiker Jack Page bezeichnete den Film als „perfektes Beispiel für die Vorliebe des bulgarischen Kinos für schrägen Humor“ und als Kommentar über die Absurdität hierarchischer Strukturen.

Getragen wird die zurückhaltende und dennoch intensive Inszenierung von Maria Bakalova in der Rolle der Slava, der Tochter eines hellseherischen Oberst. Die Beziehung zwischen ihr und Nyagolova (Margita Gosheva) entwickelt sich zu einer feinsinnigen Kritik an Mythenbildung und geschlechtsspezifischer Autorität.

Triumph erhielt in Bulgarien durchweg positive Kritiken, wurde als Oscar-Kandidat des Landes für den besten Fremdsprachigen Film ausgewählt und beim Golden Rose Festival als bester Spielfilm ausgezeichnet. Cineuropa beschreibt den Film als „spannende Komödie, die die vagen prophetischen Ambitionen eines verwirrten Landes im Übergang kartiert“.

Weitgehend monochrom und minimalistisch gestaltet, setzt der Film auf ritualisierte Wiederholung, Schauspielkunst und immer wieder auf unheimliche Stille, um ein Gefühl kollektiver Selbsttäuschung zu vermitteln. Eine nachdenkliche Satire um die Frage, wie das Identitätsvakuum der Postkommunismus-Ära den Glauben an kosmische Fantasien befeuern konnte – dort, wo Wahnwitz und Hoffnung Hand in Hand gehen.

Text: Simran Kashyap

DO 06.11. I 17:30 I WELTSPIEGEL GROSSER SAAL I OmU, de + en

FR 07.11. I 10:00 I WELTSPIEGEL SAAL 3 I OmU, de + en