Susann Trzewik

Susann Trzewik

Donnerstag, 20 Juli 2017 09:46

Zivilgesellschaftlicher Dialog in Odesa

Wie stärken Film und Filmfestivals den zivilgesellschaftlichen Dialog?

Podiumsdiskussion auf dem 7. Odesa International Film Festival

Im Rahmen des 7. Odesa International Film Festival (14.-22.7.) wurde auf einem gemeinsam mit dem FilmFestival Cottbus organisierten Netzwerktreffen diskutiert, wie Filmfestivals den zivilgesellschaftlichen Dialog in Osteuropa stärken können. Unterstützt wird die Veranstaltungsreihe durch das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland.

Das Medium Film reflektiert auch in Osteuropa gesellschaftliche und historische Tabu-Themen und fördert so den zivilgesellschaftlichen Dialog. Mitunter geraten dabei Filmschaffende, aber auch Filmfestivals, die sich als Foren für den gesellschaftlichen Dialog verstehen, unter politischen Druck. Vertreter renommierter osteuropäischer Filmfestivals treffen sich nun zur Bestandsaufnahme: was können Filmfestivals zum zivilgesellschaftlichen Dialog beitragen? Welche Probleme gibt es dabei? Wie wirken sich ökonomische und politische Rahmenbedingungen auf die Programmierung aus?

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion kamen am 19.7. Virgiliu Margineau, Leiter des OWH-Studios, der in der moldawischen Hauptstadt Chisinau das „Cronograf“-Dokumentarfilmfestival organisiert, Anna Chkonia, Programmkoordinatorin des Tbilisi International Film Festival, Igor Soukmanov, Programmdirektor des „Listopad“-Filmfestivals in Minsk, Samaya Asgarova, Leiterin der Abteilung für Internationale Beziehungen bei Azerbaijanfilm, sowie Julia Sinkyevich, Leiterin des Odesa International Film Festival, und Bernd Buder, Programmdirektor des FilmFestival Cottbus, zusammen.

Chkonia und Sinkyevich konnten berichten, dass die Zahl der in Georgien und der Ukraine produzierten Filme durch gezielte Förderaktivitäten im nächsten Jahr steigen wird. Neue Fördermechanismen zielen vor allem auf junge Filmschaffende ab, womit auch für eine Erweiterung der inhaltlichen Ansätze gesorgt sein dürfte, mit denen Filmemacher Gesellschaft, Geschichte und Politik in ihren Ländern reflektieren. Soukmanov konnte von einer Stärkung der unabhängigen Filmszene in Belarus berichten. Jenseits staatlicher Filmproduktionen kommen damit unabhängige Gesellschaftskommentare auf die Leinwand, mit denen die nationale Identität pointiert, kritisch und vielfältig reflektiert wird. Damit wird, so fasste Buder zusammen, nationale Identität zunehmend divers aufgefasst. Das FilmFestival Cottbus wird dem belarussischen Kino in seiner nächsten Ausgabe ein Special widmen. In Aserbaidschan entstanden in den letzten Jahren nur wenige Spielfilme, die allerdings auch hier vergleichsweise offen gesellschaftliche Sollbruchstellen thematisieren. So diskutiert der 2015 entstandene INNER CITY Vor- und Nachteile der rasanten Urbanisierung der Hauptstadt Baku, und POMEGRANATE GARDEN, der seine Weltpremiere vor kurzem auf dem Karlovy Vary International Film Festival hatte, wirft ein nachdenkliches Licht auf patriarchale Gesellschaftsstrukturen. Asgarova berichtete von einer 80prozentigen Kürzung des Filmbudgets, zeigte sich aber zuversichtlich, bereits 2018 Pläne für ein internationales Filmfestival in Baku umsetzen zu können. In der kleinen Filmindustrie in der Republik Moldau entstehen nur wenige Filme, ergänzte Margineau. Mit dem Programm seines Dokumentarfilmfestivals bemüht er sich nicht nur, unterschiedlichste Themen anzureißen, sondern auch, das Medium Film Kindern und Jugendlichen nahe zu bringen.

Trotz der insgesamt positiven Entwicklung ist, gerade vor dem Hintergrund rechtspopulistischer Tendenzen und kriegerischer Konflikte, auch von etlichen Fallstricken zu berichten. So wird das Ziel von Film und Filmfestivals, den Dialog zwischen Menschen und Kulturen zu befördern und damit den zivilgesellschaftlichen Diskurs zwischen unterschiedlichen Standpunkten, von Maßnahmen wie dem Verleih- und Sendeverbot für russische Filme in der Ukraine, undurchsichtige Zensurversuche in einzelnen Ländern und der beabsichtigten radikalen Erhöhung der Sonderpauschale für die Verleiherlaubnis für ausländische Filme in Russland eingeschränkt. Das Odesa Film Festival plädierte in diesem Zusammenhang erneut für die Freilassung des ukrainischen Regisseurs Oleg Sentsov, der vor einigen Jahren aus fadenscheinigen Gründen von einem russischen Gericht zu einer 20jährigen Haftstrafe verurteilt wurde.

Das Netzwerktreffen der Festivalmacher aus den Ländern der Östlichen Partnerschaft wird auf dem 27. FilmFestival Cottbus fortgesetzt. Im Rahmen der Veranstaltung werden auch Filme aus den betreffenden Ländern aufgeführt, die zeigen, wie Film relevante gesellschaftliche Themen diskutiert. Die Veranstaltung wird vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland unterstützt.

Donnerstag, 29 Juni 2017 11:05

Cottbus beim 52. Karlovy Vary IFF

Vom 30. Juni bis zum 8. Juli findet zum 52. Mal das Karlovy Vary International Film Festival (KVIFF) statt. Für das FilmFestival Cottbus gehört das renommierte A-Festival in dem nordböhmischen Kurort wegen des starken Akzents auf das mittel- und osteuropäische Kino zu den wichtigsten Recherche- und Netzwerkterminen im Festivalkalender. Gemeinsam mit der Medienboard Berlin-Brandenburg und connecting cottbus lädt das FilmFestival Cottbus am 3.7. zum East European BBQ ein – traditionell ein wichtiger Treffpunkt für die europäische Filmbranche während der Industry Days, in deren Rahmen u.a. 41 neue Filmprojekte vorgestellt werden, die kurz vor ihrer Fertigstellung stehen. Zu den Ehrengästen des diesjährigen KVIFF gehören der Schauspieler und Musiker Jeremy Renner, die Schauspielerin Uma Thurman und Michael Showalter, dessen unkonventionelle Romantische Komödie THE BIG SICK das Festival eröffnet. Die georgische Regisseurin Rusudan Glurjidze, deren HOUSE OF OTHERS beim FilmFestival Cottbus 2016 mit dem DIALOG-Preis zur Verständigung zwischen den Kulturen ausgezeichnet wurde, gehört genauso zur Jury des „East of the West“-Wettbewerbs wie Karla Stojaková, tschechische Koproduzentin von DIE MAISINSEL, der 2014 in Cottbus den Publikumspreis gewann. KHIBULA, der neue Film von dessen Regisseur Giorgi Ovashvili, ist in Karlovy Vary im Wettbewerb.

Das FilmFestival Cottbus wird beim KVIFF von Susann Trzewik (Leiterin des Kurzfilmwettbewerbs, Programmkuratorin), Carolin Bloch (Pressesprecherin) und Bernd Buder (Programmdirektor) vertreten.

Weitere Informationen: http://www.kviff.com/en

Mittwoch, 07 Juni 2017 13:45

Recherche in Sochi

Unser Kurator des Russischen Tags, Marcel Maïga, ist vom 8.-14. Juni 2017 auf dem Filmfestival Kinotavr in Sochi zu Gast. Das bedeutendste nationale Festival Russlands findet vom 7.-14. Juni 2017 zum 28. Mal in Sochi statt. Im Hauptwettbewerb werden in diesem Jahr 14 aktuelle Langspielfilme präsentiert, darunter der auf dem diesjährigen Cannes Festival mit dem FIPRESCI Preis ausgezeichnete Debütfilm CLOSENESS von Kantemir Balagov sowie der neue Film des in Cottbus altbekannten Regisseurs Boris Khlebnikov, ARRHYTHMIA, einer russisch-finnisch-deutschen Koproduktion. Neben weiteren zahlreichen Begleitprogrammen werden im Wettbewerb Kurzspielfilm 28 neue russische Arbeiten zu entdecken sein.

Bernd Buder, Programmdirektor des FilmFestival Cottbus, ist Mitglied der diesjährigen Evaluationsjury für die Förderung neuer Filmprojekte in Kosovo.

Das Kosovo Cinematography Center hat zwei Evaluierungsjurys für Projekte nominiert, die sich in diesem Jahr um Produktionsförderung beworben haben. 

Buder nimmt an der Jury teil, die Spielfilme, Debuts und Minority-Koproduktionen evaluiert. Die anderen Jury Mitglieder sind der kosovarische Kult-Regisseur Isa Qosja, dessen THREE WINDOWS AND A HANGING 2014 im Wettbewerb des FilmFestival Cottbus lief und den „Dialog“-Preis für Interkulturelle Kommunikation gewonnen hat, die türkische Produzentin Zeynep Atakan, die Nuri Bilge Ceylans "Once Upon a Time in Anatolia" produziert hat, der Schriftsteller Ramadan Musliu, der Produzent Dritan Huqi, die Kamerafrau Sevdije Kastrati und der Regisseur Artur Tahiraj.

Die Jury für Kurz- und Dokumentarfilme besteht aus Veton Nurkollari, Künstlerischer Leiterr des renommierten Kurz- und Dokumentarfilmfestival „DokuFest“ in Prizren, der Schauspielerin Rebeka Qena, dem Regisseur Florent Mehmeti, dem Schauspieler und Produzenten Eshref Durmishi, dem Schriftsteller Adil Olluri, dem Dramaturgen Jahi Jahiu und dem Regisseur Ilir Kabashi

Es gibt rund 50 Filmprojekte in diesem Jahr, die von der Jury Anfang Juni ausgewertet werden sollen.

Montag, 15 Mai 2017 13:14

Cottbus in Cannes

Vom 17. bis 28. Mai trifft sich die internationale Filmbranche zum 70. Mal zu einem der weltweit wichtigsten Filmfestivals.

Mit in Cannes dabei sind auch einige neue Filme von Altmeistern und neuen Talenten aus Mittel- und Osteuropa – so gehen die neuen Filme des Ukrainers Sergej Loznitsa, des Ungarn Kornél Mundruczó und des Russen Andrey Zvyagintsev mit ins Rennen um die „Goldene Palme“, in der Sektion „Un Certain Regárd“ ist neben der neuen Arbeit des Bulgaren Stephan Kommandarev mit OUT ein slowakisch-tschechischer Debutfilm (Regie: Gyorhy Kristof) vertreten.

In der „Cinéfondation“ laufen der slowakische Kurzfilm ATLANTIS, 2003, der an der Sarajevo Film Academy entstandene LEJLA und LÁTHATATLANUL aus Ungarn, im offiziellen Kurzfilmwettbewerb ist mit KONIEC WIDZENIA ein Beitrag aus Polen vertreten. Den Vorsitz der Jury, die die Goldenen Palmen im Kurzfilmbereich vergibt, hat der rumänische Regisseur Cristian Mungiu.

Derweil funktioniert der Marché du Film wieder als DAS Branchentreffen im Fühsommer, mit etwa 400 Marktvorführungen brandaktueller Filme und Ständen sowie Länderpavillions aller wichtigen Sales-Agenten, Verleiher und Filmzentren. Jede Menge Sichtungs- und Netzwerkarbeit auch für die Vertreter des FilmFestival Cottbus in Cannes: Bernd Buder, Programmdirektor des FilmFestival Cottbus, wird vom 17.-26. Mai an der Cote d’Azur sein, Susann Trzewik, Programmkoordinatorin und Leiterin des Kurzfilmwettbewerbs, vom 18.-23.5. und Jörg Taszman, Programmberater für die Wettbewerbsauswahl, vom 18.-24.5.

Mittwoch, 03 Mai 2017 09:43

FFC beim Neisse Filmfestival

FilmFestival Cottbus kooperiert erneut mit dem Neisse Filmfestival

Vom 9. bis 14. Mai geht das internationale Neiße Filmfestival in seine 14. Auflage. Seit 2004 bietet das Filmfest jungen Filmemachern aus Polen, Tschechien und Deutschland ein Forum. In diesem Jahr bietet das Festival im Dreiländereck entlang der Neiße grenzüberschreitende Veranstaltungen mit mehr als 130 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmen und an 13 Veranstaltungsorten zwischen Großhennersdorf, Liberec, Zgorzelec und Varnsdorf.

Das FilmFestival Cottbus präsentiert zwei Gewinnerfilme aus der Cottbuser Filmschau  - den Kurzspielfilm ZMIJ – DER DRACHE von Angela Schuster über ein sorbisches Fabelwesen vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkrieges gewann die Cottbuser Filmschau 2016, MĚR - FRIEDEN von Anne-Kathrin Schöler-Rensch und Clemens Schiesko wurde 2015 mit dem Sonderpreis der Stiftung für das sorbische Volk ausgezeichnet. Beide Filme sind in sorbischen Sprachen gedreht - ZMIJ - DER DRACHE auf Obersorbisch, MĚR - FRIEDEN auf Niedersorbisch.

Eine weitere gemeinsame Veranstaltung des Neiße Filmfestivals und des FilmFestival Cottbus ist der bereits dritte Workshop des deutsch-sorbischen Netzwerks Lausitzer Film- und Medienschaffender. Der am 12. Mai stattfindende Workshop greift den beim letzten Netzwerktreffen auf dem FilmFestival Cottbus 2016 von den Teilnehmer geäußerten Wunsch auf, gemeinsam eine „Kurzfilm-Rolle“ herzustellen und vermittelt Grundlagen zur Gestaltung von Omnibus-Filmen.

Informationen zum Programm des Neiße Filmfestivals: www.neissefilmfestival.de

Dienstag, 02 Mai 2017 14:08

FFC bei FilmPolska

Vom 3. bis 10. Mai findet in Berlin zum 12. Mal das „FilmPOLSKA“-Festival statt, das größte polnische Filmfestival außerhalb Polens. Von dem semnambolischen Techno-Trip „All These Sleepness Nights“ bis zu dem Mutter-Tochter-Dokudrama „You Have No Idea How Much I Love You“ gibt das Festival einen Eindruck von der gesamten Bandbreite des gegenwärtigen polnischen Kinos, vom traditionell starken Dokumentarfilm über international erfolgreiches Arthauskino bis zu nationalen Blockbustern. Eine Retrospektive widmet sich den filmischen Adaptionen von Werken des Schriftstellers Józef Teodor Konrad Korzeniowski alias Joseph Conrad („Lord Jim“, „Das Herz der Finsternis“), der 1857 im damals polnischen Podolien geboren wurde, einem Gebiet, das heute in der Ukraine und der Republik Moldau liegt.

Zum ersten Mal findet im Rahmen von FilmPOLSKA ein Wettbewerb statt. Im Fokus stehen sieben aktuelle, innovative Filme junger Filmemacher, die das Potential besitzen, das Kino zukünftig zu prägen und maßgebend mitzugestalten. Bernd Buder, Programmleiter des FilmFestival Cottbus, nimmt neben Anke Leweke, Filmjournalistin und Mitglied der Berlinale-Auswahlkomission, und dem Filmemacher Marcin Malaszczak an der Jury teil. Das FilmFestival Cottbus präsentiert bei FilmPOLSKA Jan P. Matuszyńskis THE LAST FAMILY, der auf dem FilmFestival Cottbus 2016 mit den Preisen für den Besten Debutfilm und den Besten männlichen Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde.

Neben THE LAST FAMILY laufen mit PLANET SINGLE, THESE DAUGHTERS OF MINE, BABY BUMP, WAVES und dem Familienfilm ADVENTURER'S CLUB fünf weitere Titel, die in den letzten Jahren beim FilmFestival Cottbus zu sehen waren.

Weitere Informationen zu FilmPOLSKA: www.filmpolska.de

Der Trailer des FilmFestival Cottbus 2016, „Der Windmacher“, läuft im Wettbewerb des 20. „Spotlight“-Festivals für Bewegtkommunikation in Stuttgart. Das Festival findet vom 4. bis 6. Mai statt. Es wurde 1998 als „Internationales TV-Spot- und Werbefilmfestival“ in Ravensburg gegründet. Inzwischen werden in verschiedenen Wettbewerben sieben Kategorien bewertet – Fernseh- und Kinospots und Spotserien, Trailer, Teaser und Trenner, Web- und Mobile-Spots und Spotserien, digitale Kampagnen, Mobile-Werbemittel und –Apps, animierte Spots und Spotserien und innovative digitale Anwendungsformen. „Der Windmacher“ läuft im Wettbewerb „Professionals“.

Der FilmFestival Cottbus-Trailer spielt auf doppelbödige Weise mit den Klischees vom letztjährigen Schwerpunktland Kuba und zeigt in wenigen Sekunden, wie kurze Spots zum Nachdenken anregen und eine ganze Palette von Emotionen erzeugen können. „Der Windmacher“ entstand 2016 an der Filmuniversität Potsdam-Babelsberg unter der Regie von Natalia Sinelnikova, produziert von Philipp Rappsilber.

Informationen zum Spotlight-Festival: http://www.spotlight-festival.de/

Informationen zum Trailer: http://philipp-rappsilber.de/?p=1372

Mittwoch, 19 April 2017 10:35

TV-Tipp für Nachtschwärmer

Wachbleiben lohnt sich! Heute um 22.50 Uhr zeigt arte DIE MAISINSEL. Festivalkenner erinnern sich vielleicht: Der Film lief 2014 im Wettbewerb des 24. FilmFestival Cottbus und gewann den Publikumspreis. Und das nicht ohne Grund: DIE MAISINSEL ist ein mit reduzierten Mitteln auskommendes Werk, das mit langen, traumhaft schönen Einstellungen den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen vermag. Regisseur George Ovashvili zeichnet eine Parabel über den Kreislauf des Lebens und setzt dabei alltägliche Verrichtungen ästhetisch in Szene. 

So nimmt der Zuschauer Anteil am Leben von Abga und seiner16-jährige Enkelin Asida, die sich auf einer kleinen schwimmenden Insel im Grenzgebiet zwischen Abchasien und Georgien niedergelassen haben. Gemeinsam errichten sie ein schlichtes Holzhaus und säen Mais aus; sie reden kaum miteinander, doch ihre Mimik und ihre Gesten zeugen von Vertrautheit. Die Idylle der Landschaft kontrastiert mit Soldaten, die auf dem Wasser patrouillieren und Asida, die langsam zur Frau heranreift, verstohlen betrachten. Eines Nachts, als sie im Wasser badet, bemerkt sie, dass sie beobachtet wird. Kurz darauf findet Abga einen verwundeten Soldaten im Maisfeld; er nimmt ihn auf und pflegt ihn gesund. Als der Fremder wieder bei Kräften ist, öffnet sich die schweigsame Asida ihm gegenüber; beide tollen wie Kinder über die Insel. Doch ihre Unbeschwertheit hält nicht lange an …

arte, 20.50 - 00.30, Erstausstrahlung

Wem das zu spät ist, kann den Film auch in der arte Mediathek schauen: http://www.arte.tv/guide/de/057861-000-A/die-maisinsel

Mittwoch, 26 April 2017 00:51

FFC bei Crossing Europe

2017 rückt das „Crossing Europe“-Filmfestival zum 14. Mal die niederösterreichische Landeshauptstadt Linz in den Mittelpunkt der europäischen Festivallandkarte und versucht mit handverlesenen aktuellen gesellschaftspolitischen Filmen und seinen zahlreich anwesenden Filmgästen Lust auf unkonventionelles Kino aus Europa zu machen. Bei dem Festival, das vom 25. bis 30. April stattfindet, laufen 160 europäische Spiel- und Dokumentarfilme.

Das „Tribut“ ist in diesem Jahr dem polnischen Künstlerpaar Anka Sasnal und Wilhelm Sasnal gewidmet, die sich in ihrer Malerei und in ihren Filmen kritisch und mit hohem künstlerischen Anspruch auf sehr ungewöhnliche Weise mit aktuellen Themen wie soziale Vereinzelung und Fluchtbewegungen beschäftigen – sehenswert! Im „Spotlight“ wird die Arbeit der türkischen Regisseurin Yesim Ustaoğlu beleuchtet, deren Filme sich durch eine stark persönliche, berührende Sicht auf relevante Themen der Gegenwart auszeichnen.  „Crossing Europe“ stellt erneut die Vielfalt an filmischen Formen, Traditionen und Themen vor – als Einladung zur direkten Auseinandersetzung mit europäischen Lebenswelten und als filmische Liebeserklärung an Europa. Mit HOUSE OF OTHERS und IT’S NOT THE TIME OF MY LIFE laufen zwei Filme in Linz, die 2016 im Wettbewerb des FilmFestival Cottbus zu sehen war. Das FilmFestival Cottbus ist vor Ort – Susann Trzewik, Programmkoordiatorin und Leiterin des Kurzfilmwettbewerbs, und Andreas Stein, Geschäftsführer des FilmFestival Cottbus, sind vom 26.-28. April in Linz.

Weitere Informationen zu „Crossing Europe“: www.crossingeurope.at