Fluchterfahrung damals und heute: Filme von Kristof Gerega beim We Refugees Archiv

Website We Refugees Archiv; Foto: Essen in einer Hilfeinrichtung für geflüchtete, jüdische Frauen in Vilnius, 1939 © M.K. Čiurlionis National Museum of Art, ČDM Ta-4690(81)
Website We Refugees Archiv; Foto: Essen in einer Hilfeinrichtung für geflüchtete, jüdische Frauen in Vilnius, 1939 © M.K. Čiurlionis National Museum of Art, ČDM Ta-4690(81)

Der Filmemacher Kristof Gerega, der in den vergangenen Jahren mit seinen Filmen NICHT MEHR UNSERE HEIMAT und AUF DER SUCHE NACH EUROPA und 2018 als Mitglied der Dialog-Jury beim FilmFestival Cottbus zu Gast war, hat auf der Website des We Refugees Archiv vier Filme zur Geschichte von Vilnius (Wilno, Wilna) als Zufluchtsort für polnische Juden zu Beginn des Zweiten Weltkriegs beigetragen.

Das We Refugees Archiv ist ein digitales Archiv zu Flucht in Vergangenheit und Gegenwart. Fotos, Dokumente, Interviews, Texte und Filme spannen einen Bogen von historischen – mit einem Fokus auf jüdischen – zu aktuellen Fluchterfahrungen. 
Im Mittelpunkt stehen individuelle Schicksale und der Mikrokosmos Stadt als Ort der Zuflucht und des Neuanfangs.

Vilnius verwandelte sich mit dem deutschen Angriff auf Polen im September 1939 zu einem der temporären Hauptziele für Geflüchtete aus dem besetzten Polen. 30.000 Jüdinnen und Juden strandeten in der Stadt, dem „Jerusalem von Litauen“. Die bestehende jüdische Infrastruktur der Stadt gewährte den jüdischen Geflüchteten eine beispiellose Starthilfe für migrantisches Leben im Schatten des einsetzenden Holocaust in Polen – bis der Nazi-Terror wenig später auch Vilnius erreichte. 

In vier Kurzfilmen holt Gerega anhand von historischen Protokollen und Tagebuchaufzeichnungen die Geschichte der nach Vilnius Geflüchteten in heutige Orts- und Stadtansichten und somit in die Gegenwart.

Ab 2020 werden bei We Refugees. Digitales Archiv zu Flucht in Vergangenheit und Gegenwart weitere Zufluchts- und Aufnahmestädte in Geschichte und Gegenwart wie u. a. Berlin, Prag, Istanbul, Zürich und Tashkent folgen.


Website des We Refugees Archivs: www.we-refugees-archive.org