ТАТОВА КОЛИСКОВА
DAD‘S LULLABY
Performance
Trailer
Die psychischen Schatten des Krieges liegen über diesem Dokumentarfilm, sie prägen das Familienleben. Die Kamera bleibt meist in Halbtotalen und Nahaufnahmen, zieht uns mitten in die Familienbeziehungen hinein – fast, als würden wir selbst dazugehören. Die Mutter ist besorgt über das Voranschreiten der Kriegshandlungen und darüber, dass ihre Söhne möglicherweise einmal im Kriegsgebiet spielen müssen. Der Vater zeigt ihnen, wie man Schneebälle wirft, ohne die Rosenbeete zu zertreten. Doch die Kinder spielen selbst schon Krieg – sie werfen imaginäre Granaten und tun so, als würden sie aufeinander schießen.
Besonders aufschlussreich sind die Momente, in denen Regisseurin Lesya Dyak selbst mit Serhiy spricht. Seine Angst, Verantwortung für andere zu tragen – eine Angst, die ihn seit seiner Kriegsteilnahme verfolgt – ließ ihn nach zwei Jahren daheim seine Familie verlassen und 2022 wieder in den Krieg gehen.
DAD’S LULLABY wurde 2018 gedreht, als die verschiedenen Phasen des russischen Krieges gegen die Ukraine bereits die Krim und Teile des Donbas erreicht hatten. Er führt schmerzhaft genau vor Augen, wie Kriege und ihre Folgen Seelen und Familien zerreißen und damit die Herzstücke einer Gesellschaft.
Text: Mostafa Darzianiazizi
SA 08.11. I 10:15 I WELTSPIEGEL SAAL 2 I OmdU (Vorfilm) | OmU, de + en
SO 09.11. I 16:30 I WELTSPIEGEL SAAL 3 I OmU, de + en
(Vorfilm am Samstag: LEBEN IM NETZ)
Lesia Diak
Lesia Diak
Sebastian Zsemlye
Margaryta Kulichova
FilmWays, Petnaesta umjetnost
Lesia Diak -